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Prämien werden im Dezember teurer

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Stefan Ginder, Sprecher BVK Bezirksverband Kassel. Foto: Archiv
Stefan Ginder, Sprecher BVK Bezirksverband Kassel. Foto: Archiv © Lokalo24.de

Am Anfang stand das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, am Ende wahrscheinlich die Erhöhung der Prämien für Versicherungen: Gemeint ist das Urte

Am Anfang stand das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, am Ende wahrscheinlich die Erhöhung der Prämien für Versicherungen: Gemeint ist das Urteil vom März 2011, wonach Versicherungen ab dem 21.12.2012 für Frauen und Männer einheitliche Tarife anbieten müssen, die so genannten Unisex-Tarife. Danach dürfen aus Gründen der Gleichbehandlung die Versicherungsprämien nicht mehr nach den unterschiedlichen Risiken der Geschlechter kalkuliert werden.

Um sich vor Fehlkalkulationen und nachträglichen Beitragserhöhungen zu schützen, werden wahrscheinlich die Versicherer allgemein die Tarife für ihre einzelnen Versicherungen erhöhen. Versicherer müssen ungleiche Risiken, wie beispielsweise die höhere Lebenserwartung von Frauen bei den Auszahlungen privater Rentenversicherungen so behandeln, als würden sie nicht existieren. Deswegen ist anzunehmen, dass die neuen Tarife bei den Rentenversicherungen für Männer steigen werden. Schließlich müssen die neuen Einheitsprämien auch die höhere Lebenserwartung von Frauen, sprich den längeren Auszahlungszeitraum für die Rente, mitberücksichtigen.

Betroffen sind alle Versicherungssparten, bei denen für die Risikokalkulation der Tarife das Geschlecht entscheidend ist, entweder in Form einer allgemein höheren Lebenserwartung, einem gesünderen Lebensstils oder geringeren Risikoverhaltens wie etwa beim Autoverkehr.

In der privaten Pflegeversicherung wird es deshalb vermutlich für Männer teurer, weil sie die längere Lebenserwartung von Frauen mitfinanzieren müssen.  Dagegen werden Frauen womöglich bei den neuen Tarifen für die Risikolebensversicherung draufzahlen, da Männer ein höheres Risiko aufweisen, früher zu sterben, womit für den Versicherer die Wahrscheinlichkeit der Leistungspflicht steigt.Auch die Beiträge für die Unfall-, Kranken- und Kfz-Versicherung werden sich ändern.

Tarife vor dem Stichtag behalten ihre Gültigkeit

Wer eine Versicherung noch vor Dezember mit geschlechtsspezifischen Alttarifen abschließt, muss nicht mit diesen Erhöhungen rechnen. Auch in Zukunft behalten diese Tarife ihre Gültigkeit.Wer plant, demnächst eine wichtige Versicherung abzuschließen, sollte sich gut über die Vor- und Nachteile beraten lassen und dies eventuell noch vor dem Stichtag tun.

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