Weltherztag: Infarkt ist keine reine Männersache

Hessen. 3.413 Menschen in Hessen sind 2011 an einem akuten Herzinfarkt gestorben, darunter 1.509 Frauen. Das meldet die Techniker Krankenkasse in Hess
Hessen. 3.413 Menschen in Hessen sind 2011 an einem akuten Herzinfarkt gestorben, darunter 1.509 Frauen. Das meldet die Techniker Krankenkasse in Hessen anlässlich des heutigen Weltherztages. Diese Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen, dass ein Herzinfarkt bei Weitem keine reine Männersache ist.
Engegefühl in der Brust, Atemnot und Schmerzen im linken Arm - die meisten Menschen würden bei diesen Symptomen sofort an einen Herzinfarkt denken. Lange Zeit hielt sich die Vorstellung, dass diese Symptomatik hauptsächlich auf Männer zutrifft und sich bei Frauen ein Herzinfarkt ganz anders bemerkbar macht. Eine Studie der Augsburger Forscherin Dr. Inge Kirchberger und ihrer Arbeitsgruppe hat nun das Gegenteil gezeigt. Für die Studie wurden 2278 Herzinfarkt-Patienten, darunter 568 Frauen, befragt. Das Ergebnis: 93,5 Prozent der Frauen erlebten die klassischen Symptome Brustschmerz und Engegefühl - genauso wie die Männer.
"Allerdings klagten mehr Frauen als Männer darüber hinaus über weitere Symptome, wie Schmerzen zwischen den Schulterblättern und im Kieferbereich sowie Übelkeit und Erbrechen", erklärt Dr. Bernd Weßling, Internist aus dem Ärztezentrum der Krankenkasse. Auch Todesangst und Schwindel trat bei Frauen häufiger auf. Auffällig war zudem, dass Frauen häufiger vier oder mehr Symptome angaben. "Das könnte ein Grund dafür sein, dass gerade bei den Frauen, die untypische Zusatz-Symptome zeigen, bis zu Diagnose eines Herzinfarkts manchmal wertvolle Zeit verstreicht." Allerdings könne sich auch bei Männern ein Herzinfarkt untypisch bemerkbar machen. So äußere er sich bei einigen Männern in Form von Oberbauchschmerzen.
Frauen verfügen über einen Art hormonellen Schutz und haben daher ein grundsätzlich geringeres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. "Das gilt allerdings nur bis zu den Wechseljahren", sagt Weßling. Deshalb sollten sich auch Frauen der Risikofaktoren - Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rauchen und Bewegungsmangel - bewusst sein und versuchen, diese zu minimieren.