Bei echtem Novemberwetter versammeln sich Bürgermeister Stephan Paule, Ortsvorsteher Heinz Stumpf und einige interessierte Berfer vergangenen Freitag zu einer Stadtteilbegehung.
Die Berfer treiben zur Zeit insbesondere drei Themen um, wie Stumpf erläutert: der dringend sanierungsbedürfte Aufstieg zur evangelischen Kirche, der Straßenzustand im Kuhrain sowie mögliche Bebauungsplätze, die nicht im Flächen-Nutzungsplan registriert sind. Eine Bebauung sei für Martin Schultheis von der Bauleitplanung der Stadt Alsfeld möglich, allerdings werde es mit einer faktischen Bebauung an diesem Standort, am Fuße des Bechtelbergs, schwierig. „Der Bechtelsberg ist übrigens der höchste Berg im Alsfelder Stadtgebiet – nicht der Homberg, wie viele immer glauben”, weiß Stumpf.
Und es ist nicht der einzige Berg in Berfa. Bei einer Ortsbegehung durch diesen Stadtteil werden einige Höhenmeter zurückgelegt. Jedoch wird man mit einem tollen Blick über das Tal belohnt – wäre doch dieses triste Wetter nur nicht. Am Kuhrain bleibt die Gruppe länger stehen. Kein Wunder, die Straße ist wirklich in keinem guten Zustand. Der Belag ist aufgerissen, am Hang rutscht die Straße ab. Dort sieht die Stadt Handlungsbedarf, obwohl sich die Frage stelle, wer das finanzieren könnte. In der Straße sind bis auf zwei Häuser nur Leerstände. Und wenn eine Straße neu gebaut werde, müsse sie auch normgerecht gebaut werden. Mit Blick auf die Berfa erläutert Paule die Renaturierungsmaßnahmen, die Alsfeld nach dem Hochwasser im Jahr 2011 getroffen hat. Die Berfa konnte das viele Wasser, das von beiden Seiten ins Tal floss, nicht mehr aufnehmen. Das Wasser stand teilweise brusthoch.
Am Treppenaufstieg zur evangelischen Kirche findet Stumpf dann klare Worte. „Seit Jahren wünschen wir uns, dass diese Treppe saniert wird, nichts ist passiert. Es zieht sich wie Kaugummi”, so der seit 20 Jahren amtierende Ortsvorsteher. Bürgermeister Paule erklärt, dass das Geld dafür schon fest eingeplant sei. Allerdings gebe es eine lange Liste von abzuarbeitenden Projekten, wovon einige eine höhere Priorität als andere besäßen. Eine interessante Anekdote hat Bürgermeister Paule am Kriegerdenkmal zu erzählen, welches von einem großen Adler geziert wird – und nicht von einem Löwen. Die Berfer sind jedoch mit ihrer Geschichte vertraut und wissen, dass Berfa ab 1866 zum preußischen Königreich gehörte und der Adler daher rührt.