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Die Stadt Alsfeld ist eine von drei hessischen Corona-Modellkommunen. Rund 100 Städte, Gemeinde und Kreise hatten sich beworben.
Alsfeld. Die Stadt Alsfeld ist neben Baunatal und Dieburg eine der drei hessischen Modellkommunen, in denen Öffnungsschritte im Handel, Gastronomie und Kultur erprobt werden sollen. Das haben Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) soeben in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Beworben hatten sich bis dato knapp 100 Städte, Landkreise und Gemeinden. Die Auswahl sei aufgrund mehrerer Kriterien getroffen worden, so Bouffier. Es müsse eine konstant niedrige Inzidenz gegeben haben, es müsse die Intensivversorgung in den Krankenhäusern vor Ort gewährleistet sein und vor allem seien keine größeren Städte oder gar Landkreise ausgewählt worden, damit tatsächlich getestet werden könne, wie sich die Öffnungen auf die Entwicklung der Pandemie auswirken. Auch die Testmöglichkeiten müssten gegeben sein.
Das Projekt ist bisher bis zum 1. Mai terminiert, ein Starttermin steht laut Bouffier und Klose noch nicht fest. Es sei nun den drei Städten überlassen, wie sie mit der Auswahl umgehen, beispielsweise ob sie dies nur für die Bürgerinnen und Bürger der Städte erlauben oder ob sie auch Fremde einlassen.
Es gebe auch eine Notbremse, sollten sich die Corona-Zahlen in den drei Städten negativ entwickeln.
„Alsfeld wird Modellkommune – das ist eine positive Nachricht für die Region.“ Mit diesen Worten kommentiert Landrat Manfred Görig die Entscheidung des Landes und sichert der Stadt Alsfeld die Unterstützung des Vogelbergkreises zu. „Ich hätte es lieber gesehen, wenn wir als Landkreis Modellregion geworden wären, daher hatten wir uns auch beworben, aber die sehr unterschiedliche Inzidenz im Landkreis lässt es nicht mehr zu.“
„Heute Vormittag wurden wir vom Ministerium angefragt, ob wir der Ernennung Alsfeld als Modellkommune zustimmen werden. Das haben wir natürlich getan und sagen der Stadt Alsfeld unsere Unterstützung zu“, betont der Landrat und weist darauf hin, dass die Inzidenz in Alsfeld im Moment bei einem Wert von 60,82 liegt, sodass Öffnungsschritte überhaupt möglich sind.
Erste Öffnungsschritte in einer Modellkommune „zeigen uns hoffentlich eine Alternative auf: Es gibt mehr als nur Öffnen und Schließen. Mit intelligenten und durchdachten Konzepten kann es eventuell gelingen, ein Stück unseres Alltags zurückzugewinnen“.
„Wir haben eine vernünftige Teststrategie im Vogelsberg aufgebaut und die Kontaktverfolgung in unserem Gesundheitsamt durch die Bundeswehr noch weiter verstärkt. Damit haben wir entscheidende Voraussetzungen für die Modellkommune Alsfeld geschaffen“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak, der trotz aller Euphorie zu Besonnenheit rät: „Wir müssen die Inzidenz im Blick haben, sie muss dauerhaft unter der kritischen Marke von 200 bleiben.“ Das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises, das das Projekt begleiten wird, hat bereits am Nachmittag Kontakt zur Stadt Alsfeld aufgenommen.