Eika wird weitermachen
Fulda. Es stimmt: Wir haben einen Antrag auf vorlufige Insolvenz gestellt. Moritz Brand, Geschftsfhrer der Eika Wachsw
Fulda. Es stimmt: Wir haben einen Antrag auf vorlufige Insolvenz gestellt. Moritz Brand, Geschftsfhrer der Eika Wachswerke Fulda besttigt gegenber Fulda aktuell, dass dieser Antrag vergangenen Mittwochabend beim Amtsgericht Fulda eingereicht wurde. Es gibt allerdings das ganz klare Signal: Eika wird weitermachen! Nach Aussage von Brand sind die mit diesem Schritt verbundenen vorrangigen Ziele, den Standort Fulda zu sichern und die Arbeitspltze vor Ort zu retten.
Der Geschftsfhrer begrndet die derzeitigen kurzfristigen finanziellen Engpsse mit der Weigerung hiesiger Kreditinstitute, den eingeschlagenen Restrukturierungskurs des Unternehmens, der schon zu 90 Prozent abgeschlossen sei, weiterhin mitzutragen. ber die Begleitung der restlichen Wegstrecke konnte keine Einigung mit den Geldgebern erzielt werden. Deshalb war dieser Schritt ntig.
Brand sagte weiter, dass derzeit hoffnungsvolle, aber vertrauliche Verhandlungen liefen, um zu einem guten Abschluss zu kommen und den Mitarbeiterstamm in Gnze zu erhalten. Mit dem geplanten neuen Fabrikgelnde, das in eineinhalb bis zwei Jahren an einem anderen Standort in Fulda realisiert werden soll, habe die jetzige Situation nichts zu tun. Auch nicht mit dem zweiten Produktions-Standbein im slowakischen Kuklov und den dort etwa 50 Beschftigten.
Mit 160 Mitarbeitern in der Innenstadt sind die Eika Wachswerke Fulda GmbH einer der fhrenden deutschen Kerzenhersteller mit internationalem Anspruch. In der letzten Bilanz wurde das Umsatzvolumen des familiengefhrten Traditionsunternehmens pro Jahr mit 40 Millionen Euro ausgewiesen. Mit der Modernisierung sollte der Umsatz in den kommenden fnf Jahren auf rund 70 Millionen gesteigert werden.
Pflanzliche Basis
Weil die Rohstoffpreise fr Erdl und damit dem bisherigen Hauptbestandteil Paraffin aufgrund der weltweiten Verknappung stark angestiegen sind, suchte das Unternehmen nach kostengnstigeren Alternativen und Eika fand einen Ersatz. Der beruht hauptschlich auf nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen: Fr die Neuausrichtung sollen die Kerzen knftig mit Palml brennen.
Fr ihre Entwicklungsarbeit, Kerzen in Serienproduktion vermehrt aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen, wurde Eika am 15. Dezember vergangenen Jahres von der Initiative Deutschland, Land der Ideen 2007 ausgezeichnet. Ganz im Sinne dieses Awards begann das Unternehmen ab Januar mit der komplett neuen Produktlinie aus 100 Prozent natrlichen Rohstoffen.
Nach intensiver Prfung ist im Ergebnis eine wettbewerbsfhige und nachhaltige Wachstumsstrategie auf dem bisherigen Betriebsgrundstck An Vierzehnheiligen in Fulda langfristig nicht umzusetzen, gaben die Firmenchefs Moritz Brand und Thomas Schnke whrend einer Pressekonferenz im Dezember 2007 bekannt. Durch die angestrebte Expansion und die Umstellung der Produktion auf nachwachsende Rohstoffe komme nur ein vollstndiger Fabrikneubau in Frage.
Optimale Lsung finden
Das Unternehmen bekennt sich zum Produktionsstandort Deutschland. Es wird alles daran gesetzt, mit den Gremien der Stadt Fulda eine optimale Lsung zu erarbeiten, um auch weiterhin in Fulda zu bleiben, hie es seinerzeit auf der Pressekonferenz.(ehr/cdg)