1. lokalo24
  2. Lokales
  3. Fulda

CDU favorisiert Salzwasser-Pipeline

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Fulda. Die CDU-Fraktion im Fuldaer Kreistag hlt derzeit den Bau der Salzwasserpipeline zum Werk Werra nach Philippsthal fr die ver

Fulda. Die CDU-Fraktion im Fuldaer Kreistag hlt derzeit den Bau der Salzwasserpipeline zum Werk Werra nach Philippsthal fr die vernnftigste aller denkbaren Lsungen, so ihr Vorsitzender Dr. Norbert Herr. Diese Einschtzung ist das Ergebnis einer umfassenden Informationsveranstaltung mit dem Betriebsleiter der K + S GmbH, Herrn Dieter Friedrich.

Ein wesentliches Argument fr den Bau, so der Pressesprecher Joachim Janshen, sei der Erhalt von ber 700 Arbeitspltzen allein in Neuhof, ohne die indirekt vom Kalibergbau abhngig Beschftigten, was zusammengerechnet 2.800 Arbeitspltze ausmacht. Allein diese Zahl zeigt, dass der Sdteil des Kreises Fulda berwiegend vom Wohl und Wehe der Kaliindustrie abhngig ist.

Mehr als 14 Alternativen

Selbstverstndlich seien die verschiedensten Alternativen aufgezeigt und bewertet worden. Sie reichen vom Rckbau der Halde, ber das Eindampfen des Salzwassers bis hin zur Flutung der Grubenbaue oder das Abdecken der Halde und deren Begrnung. Insgesamt seien es nach Aussagen des Betriebsleiters Friedrich mehr als 14 Alternativen gewesen. Sie alle stellten jedoch keine dauerhafte Lsung dar, wrden unverhltnismig stark in die Umwelt eingreifen oder massive Sicherheitsrisiken fr die Bergbauregion darstellen. So sei nach kritischer Bewertung aller mglichen Alternativen die sptere dosierte Einleitung in die Werra zum jetzigen Zeitpunkt der richtige Weg, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Herr.

Die Fraktion sei sich bewusst, dass die Pipeline und die damit verbundenen Einleitungen in die Werra einen emotionalen Prozess bei der Bevlkerung eingeleitet htten. Es sei aber auch Fakt, dass nicht nur solange in Neuhof Kali abgebaut werde die Rckstnde auf der Halde deponiert werden mssten, sondern dass auch nach einer Stilllegung die Halde weiter entsorgt werden msse, da die Niederschlge Salzwasser entstehen lieen, die die unteren Schichten (Plattendolomit) nicht mehr aufnehmen knnten. Es knnten bis zu 700.000 Kubikmeter Haldenwasser anfallen.

Belastung durch Verkehr

Bereits jetzt wrden diese mit Lkws nach Hattdorf transportiert. Wrde man die Alternative der Lkw-Transporte whlen, wrde dies tglich eine Belastung von 180 Lkws bedeuten. Eine Zahl, die nicht nur eine den Rahmen sprengende Belastung darstellen, sondern auch eine unertrgliche Beeintrchtigung fr die Straenanlieger darstellen wrde.

In jngster Zeit entbrannte eine Diskussion ber ein mgliches Eindampfen des Salzwassers, was zunchst vernnftig klingen mag, jedoch ist es mit einem kologisch unsinnig hohem Energieeinsatz verbunden und htte erhebliche CO2 Emissionen zur Folge, was angesichts der Diskussion um den Treibhauseffekt schwierig zu vertreten wre. Hinzu kme, dass die dadurch gewonnenen Salze und Rckstnde keiner Verwertung zugefhrt werden knnten, sondern auch wiederum auf einer Halde abgeladen werden mssten.

Die Haldenwsser, die von Neuhof ber die Pipeline nach Philippsthal geleitet werden, fnden dort noch als Brauchwasser Verwendung, um dann dosiert mit dem Werrawasser vermischt zu werden. Dies reduziere die Entnahme von Flusswasser aus der Werrra um ca. 200.000 Kubikmeter pro Jahr, so der Pressesprecher Joachim Janshen.

Dr. Herr erinnert daran, dass die Einleitung von salzhaltigen Abwssern aus der Kaliproduktion in die Werra seit den neunziger Jahren drastisch reduziert worden sei, was zu einer erheblichen Verbesserung der Wasserqualitt in der Werra gefhrt habe. Whrend frher bis zu 40.000 Milligramm Chlorid pro Liter gemessen wurden, werde seit dem Jahr 2000 der Grenzwert von 2.500 Milligramm Chlorid pro Liter eingehalten.

Zuknftig rcklufig

Die Werra transportiere 980 Mio. Kubikmeter Wasser pro Jahr, die Einleitung aller Werke zusammen betrage ca. 7 Mio. Kubikmeter pro Jahr, die zustzliche Einleitung aus Neuhof lediglich 0,4 Mio. pro Jahr. Dies entsprche einer zustzlichen Belastung von 0,04 %. Diese Menge habe berhaupt keinen Einfluss auf die festgelegten Grenzwerte, die immer noch zum Teil deutlich unterschritten wrden. Weitergehende Untersuchungen und Forschungen auf dem Gebiet wrden dazu fhren, dass die Werte in Zukunft rcklufiger wrden, so der Fraktionsvorsitzende.

Abschlieend war sich die CDU-Kreistagsfraktion einig, dass nach Prfung aller Mglichkeiten die Nutzung der Salzwsser aus Neuhof in der Kalifabrik Hattdorf, bei gleichzeitiger Reduzierung der Entnahme von Werra-Wasser, der Entsorgungsweg ist, der die Umwelt am geringsten belaste und eine nachhaltige Lsung darstelle. Gleichzeitig begrte die Fraktion die intensiven Bemhungen des Kaliwerkes, alternative Lsungen zu finden, die eine Belastung der Werra weiter reduzieren. Ein Stab von ca. 40 Wissenschaftlern arbeite fieberhaft in dieser Richtung, so dass die Hoffnung bestehe, dass auch noch ein Weg gefunden werden knnte, ber den heute noch gar nicht gesprochen werde, so abschlieend der Fraktionsvorsitzende Dr. Norbert Herr. (pm)

Auch interessant

Kommentare