Feuerwehr übt den Ernstfall
bungscontainer bei der Fuldaer Feuerwehr hilft, realistische Gefahrensituationen zu simulierenFulda. Ein unbedachter Handgriff. Eine falsch gese
bungscontainer bei der Fuldaer Feuerwehr hilft, realistische Gefahrensituationen zu simulieren
Fulda. Ein unbedachter Handgriff. Eine falsch gesetzte Sttze. Schon ist es passiert: Das Erdreich gibt nach. Mann ist verschttet! so knnte der Ernstfall aussehen. Muss er aber nicht, wenn die Helferinnen und Helfer fr schwierige Gefahreneinstze richtig trainiert sind.
Seit mehreren Wochen haben Feuerwehrleute aus Stadt und Kreis am Feuerwehrsttzpunkt Nord Gelegenheit, zu ben und Erfahrungen zu sammeln fr den richtigen Umgang bei der Bergung eines Verschtteten. Die Feuerwehr der Stadt Kassel hatte den Fuldaer Kollegen einen entsprechenden Rstcontainer zu bungszwecken ausgeliehen.
Mann verschttet
Im Innern des Containers und von oben mit Sttzbalken mhen sich Helfer, die Wnde zu stabilisieren. Die Situation ist schwer durchschaubar. Liegt unter dem klebrig, schwarzen Granulat ein Verschtteter? Ist es eine Puppe? Oder doch ein Feuerwehrmann? Nur ein kleiner, sich pltzlich bewegender Punkt ist im schwarzen Etwas auszumachen. Ein Feuerwehrmann liegt tatschlich unter der undefinierbaren Masse begraben.
Keine leichte Aufgabe, das Opfer zu spielen und all die Gefhle nachzuempfinden, die einem durch den Kopf schwirren, wenn man Angst versprt, gnzlich begraben zu werden. In dieser Situation kommt es darauf an, mit Fingerspitzengefhl die absolut realistische Gefahrensituation zu meistern. Passieren wie im wirklichen Leben kann zwar nichts, doch weder Opfer noch Helfer mchten das uerste der Gefahr erleben. Jetzt kommt es auf die richtige Kommunikation und das richtige Handeln an, erlutert der Leiter der Fuldaer Feuerwehr, Brandschutzamtsleiter Thomas Hinz, die richtige Vorgehensweise.
Bestens bewhrt
Die Psychologie im Umgang mit Verschtteten will gelernt sein. Ein unbedachtes Wort knne fatale Folgen haben, przisiert Hinz. Am Wichtigsten sei es, dass die bungsteilnehmer die Wnde im Innern des Containers richtig stabilisieren und sich dann langsam zum Verschtteten vorarbeiten. Das Interesse der Feuerwehrleute in Stadt und Kreis sei bislang gro gewesen, bilanziert Hinz. An 30 Terminen zu je vier Stunden haben die Feuerwehrleute gelernt, mit einer Gefahrensituation richtig umzugehen.
Der Kasseler bungscontainer habe sich in der Fuldaer Praxis bestens bewhrt. Einen eigenen werden die Brandschtzer der Domstadt allerdings nicht anschaffen. Fr Hinz steht fest: Wir haben durch die bisherigen bungen einen guten Erfahrungsstand erhalten. Frhestens in fnf Jahren werden wir uns den Container von den Kollegen in Kassel wieder ausleihen.
Wie wichtig praxisnah bung sei, habe das Rollenspiel im Container bewiesen, sagt Fuldas OB und Brandschutzdezernent Gerhard Mller am Rande eines Spontanbesuchs am Feuerwehrsttzpunkt Nord. Zufrieden zeigte sich Mller ber die Nachfrage nach der Trainingseinheit. Zugleich dankte er Hinz fr die gelungene Initiative. Allein schon das, was ich gesehen habe, hat mich ansatzweise diese schlimme Situation nachempfinden lassen, sagt der OB und wnscht den Feuerwehrleuten, dass sie hoffentlich nie in eine vergleichbare Situation kommen werden. Wenn es denn doch einmal der Fall sei, seien sie bestens vorbereitet. (pm)