Friedensdienst: Jule Gensler geht für ein Jahr nach Moskau

Die 19-jährige Jule Gensler wird ein Jahr in Moskau leben und dort einen Friedensdienst leisten.
Fulda - Viele Abiturienten stellen sich derzeit die Frage: Was tun danach? Ist ein Studium das richtige? Oder doch lieber eine Ausbildung? Die Abiturienten Jule Gensler aus Fulda wusste bereits nach der zehnten Klasse, wo ihre Reise hingeht. „Ich habe mich nach meinem Realschulabschluss dazu entschlossen, nach dem Abi etwas Gutes zu tun”, erzählt die 19-Jährige. „Uns geht es so gut, da möchte ich etwas zurück geben.”
Anderen helfen und sich für seine Mitmenschen einsetzen, das kennt Jule von ihren Eltern. „Meine Mutter engagiert sich selbst stark”, erzählt Jule. Ihr größter Traum war es in Israel Hilfe zu leisten. Durch ihr eigentliches Wunschziel ist sie zur „Aktion Sühnezeichen Friedensdienst“ gekommen. In einem Auswahlseminar der Organisation wurden alle Projekte und Länder vorgestellt, in der sie wirkt. Am Ende des Seminars konnten sich die Freiwilligen drei Projekte aussuchen, die sie unterstützen möchte. Ganz oben auf Jules Wunschliste stand Israel: „Mit der Wahl Russland habe ich lange überlegt, denn meistens steht das Land eher negativ in den Schlagzeilen, dennoch finde ich die Geschichte dieses Landes total interessant, daher habe ich Russland auf meine Wunschliste gesetzt.“ Kurze Zeit später erhielt Jule die Nachricht, dass sie ein Jahr in einer Einrichtung für behinderte Kinder in Moskau arbeiten wird. „Ich freue mich schon auf die Arbeit, denn ich habe bereits Erfahrungen in einer solchen Einrichtung gesammelt“, erzählt Jule. Bei einem Sozialpraktikum lernte sie das Netzwerk von „antonius“ kennen. Auch beim Thema Flüchtlinge engagiert sich die Abiturientin, gibt geflüchteten Menschen Deutschnachhilfe und ist Teil der Bewegung „Pulse of Europe“.
Zurzeit besucht Jule einen Russisch-Kurs, um die Sprache kennenzulernen. In Moskau wird sie gemeinsam mit Einheimischen in einer Wohngemeinschaft leben. Ihre Vorgängerin hat sie bereits via „Skype“ kennengelernt, die ihr schon einige Tipps zum Leben in der Großstadt gegeben hat. „In Russland gelten andere Regeln, daran muss ich mich erst gewöhnen“, sagt Jule. Ab 3. September startet sie in Richtung Russland. „Ich freue mich auf die Erfahrung“, so Jule.
„Aktion Sühnezeichen Friedensdienst“ finanziert den Hauptteil des freiwilligen Jahres. Doch jeder Freiwillige benötigt Sponsoren, die sie unterstützen. „Ich suche insgesamt 15 Paten, die mir bei meinem Vorhaben helfen und einmal im Monat für mich und mein Projekt spenden“, erklärt Jule. Unter jule.gensler@t-online.de können sich Interessierte melden, die für die 19-Jährige spenden möchten.