Geplante Wechselstromtrasse: Hünfeld könnte mehrfach betroffen sein
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Anregungen und Bedenken von Bürgern und Ortsvorstehern sind noch bis 8. Januar möglich
Hünfeld - Noch bis zum 8. Januar haben Bürger und kommunale Mandatsträger die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken zu den Planungen für die neue 380 Kilovolt-Wechselstromtrasse vorzutragen, von der Hünfeld betroffen werden könnte. Wie Bürgermeister Benjamin Tschesnok dazu mitteilt, hat der Magistrat deshalb jetzt alle Ortsvorsteher über den aktuellen Sachstand informiert, damit sie noch Gelegenheit haben, ihre Anregungen und Bedenken in dem Verfahren einzubringen.
Die Information zu den Planungen sind unter https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/fulda-main-leitung/ einsehbar. Von denen der Planung zu Grunde liegenden Trassenkorridoren wäre Hünfeld in mehrfacher Hinsicht betroffen. Einer der Trassenkorridore verläuft auf der Trasse der bestehenden Leitung von Stendorf über Großenbach, Molzbach und Mackenzell und das Nüsttal. Ein weiterer Trassenkorridor, der gegenwärtig untersucht wird, betreffe das Haunetal und würde Sargenzell, Nüst oder Rückers und die Kernstadt betreffen. Die westliche Variante würde das Buchfinkenland tangieren.
Die Planungen würden nach Ansicht des Bürgermeisters in jedem Fall zu einer Überbündelung mit überörtlichen Infrastrukturanlagen im Stadtgebiet führen. Schon heute wird Hünfeld durch die bestehende Fernstromleitung, eine Bahnstromleitung, Autobahn, Bundesstraßen, Schnellbahn und Bahnlinie, zwei Ferngasleitungen und die Salzlaugeleitung beeinträchtigt. Da auch Wohn- und Gewerbegebiete tangiert werden, stehe zu befürchten, dass zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt beeinträchtigt würden. In jedem Fall werde aber das Landschaftsbild erheblichen Schaden nehmen, ist sich der Bürgermeister sicher.
Egal, ob die bestehende Leitung aufgerüstet und fast auf doppelte Höhe ausgebaut, oder eine zweite Trasse komme, müsse mit deutlichen Beeinträchtigungen gerechnet werden, zumal auch Wohngebiete an den Untersuchungsraum angrenzen. Der Magistrat werde Anfang des neuen Jahres seine Stellungnahme zu den Planungen formulieren und diese gegenüber der Bundesnetzagentur mit allem Nachdruck vertreten.
Bei der Wechselstromtrasse sei im Gegensatz zum "SuedLink" davon auszugehen, dass eine Erdverkabelung tendenziell nicht beabsichtigt wird. Die seinerzeit erfolgreich gegen die Planung zum "SuedLink" vorgetragenen Argumente behielten auch mit Blick auf die Wechselstromtrasse ihre Gültigkeit, so der Bürgermeister. Dazu gehörten neben naturschutzfachlichen Fragestellungen insbesondere die Beeinträchtigung der Wohn und Freizeitqualität sowie die Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt, betont Tschesnok abschließend.