Großer Andrang bei der DKMS-Registrierungsaktion für Martin
Die Region Fulda zeigt sich wieder einmal hilfsbereit. 964 Menschen haben sich bereits registrieren lassen. Die Aktion am Marianum läuft noch.
























Petersberg - Die Kinder von Martin haben alle zwischen 17 und 55 Jahren dazu aufgerufen sich für ihren Vater Martin typisieren zu lassen. Denn der dreifache Familienvater und Psychologe ist an Blutkrebs erkrankt. . Eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance. Bislang ist die weltweite Suche nach einem „genetischen Zwilling“ erfolglos.
Martins Krankheitsgeschichte beginnt bereits im Jahr 2007. Alles beginnt ganz harmlos mit Rückenschmerzen. Doch die Schmerzen bleiben hartnäckig, keine Therapie schlägt an. Nach einem MRT dann der Schock: Martin leidet an einem multiplen Myelom, einer Tumorerkrankung des Knochenmarks. Chemos und Bestrahlungen wechseln sich ab, unter der Behandlung bricht ein Lendenwirbel und verursacht starke Schmerzen. Es folgen zwei Transplantationen mit eigenen Stammzellen. Diese können aber keine Heilung bringen. Dann im Dezember 2018 ein erneuter Schock: Diagnose Leukämie. Jetzt kann nur ein passender Fremdspender sein Leben retten.
Martin hat sich nie gefragt, warum es ihn so hart getroffen hat. Durch seine Arbeit als Psychologe und Psychotherapeut im Klinikum Fulda ist er es gewohnt, seine Mitmenschen durch Lebenskrisen zu begleiten. Seit zwölf Jahren muss er zeitgleich seine eigene Krise meistern. „Ich bewundere seine Haltung“, erklärt Ingrid, Martins Frau. „Er hat eine grundpositive Ausrichtung, versucht selbst in schwierigen Situationen noch das Positive herauszuholen. Von Anfang an hat er trotz aller Therapien und Eingriffe eine ungewöhnlich gute Balance zwischen Kampf und Akzeptanz gefunden.“
Bei den bisherigen Registrierungsaktionen wie zum Beispiel am "Osthessischen Gesundheitstag" und einer Aktion verschiedener Schulen aus der Region haben sich bislang 964 Menschen registrieren lassen. "Ich bin sehr bewegt von den vielen Menschen, die helfen wollen", sagt Anke Bischof vom Orgateam.
Die Registrierungsaktion in der Aula des Marianums in Petersberg findet noch bis 19 Uhr statt.
Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt, damit seine Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, müssen nicht erneut mitmachen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Da die DKMS als gemeinnützige Gesellschaft im Kampf gegen Blutkrebs auf Spendengelder angewiesen ist, wird um finanzielle Unterstützung gebeten. Jeder Euro zählt!