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Sascha Gramm aus Hainzell beim "Gobi March"

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Von: Bertram Lenz

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39-jähriger Extremsportler vom 29. Juli bis 4. August in der Mongolei / "Tapfere Kinder" sollen profitieren: Kooperationspartner gesucht

Hosenfeld - Wenn man Sascha Gramm das erste Mal gegenübertritt, dann erübrigt sich eigentlich die Frage, ob der 39-Jährige mit dem Fahrstuhl in den vierten Stock zum Redaktionsgespräch bei „Fulda aktuell“ gekommen ist oder die Treppen genommen hat. „Natürlich gelaufen“, lacht Gramm, und wo andere aus der Puste sein könnten, da fängt der zweifache Familienvater aus Hainzell erst an. Wahrscheinlich hat er die Treppen als leichten Aufgalopp gesehen für eine weit größere Herausforderung: der Teilnahme am 250 Kilometer langen so genannten „Gobi March“ in der Mongolei vom 29. Juli bis 4. August.

Gramm ist derzeit noch auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern, mit deren Unterstützung er vor allem auch eines will: Unterwegs sein für den guten Zweck, nämlich zur Unterstützung der „Stiftung Tapfere Kinder“. Denn pro gelaufenem Kilometer möchte er einen möglichst hohen Spendenbetrag für diese gute Sache akquirieren. Denjenigen Unternehmen, die mit im Boot sind, um Gramm zu unterstützen, will er im Umkehrschluss mit seiner Aktivität als Lauftrainer entgegenkommen. Dies könnten Laufworkshops, Lauf-Events, SightRunning-Touren durch Fulda oder auch Vorträge/Erlebnisberichte sein.

Der gelernte Betriebswirt und Lauftrainer ist in der Region stark verwurzelt und erachtet seine Teilnahme am „Gobi March“ durchaus auch als Vertreter des Fuldaer Landes. „Ich sehe mich schon in einer Art Vorbildfunktion gerade für Jugendliche und möchte zeigen, dass man mit solchen Eigenschaften wie Fleiß, Verzicht, Respekt, Konsequenz, Fairness und natürlich einer großen Portion Freude sehr viele Ziele erreichen kann. Wenn man nur will und bereit ist, die persönliche ,Wohlfühlzone’ zu verlassen“.

Gramm: „Ich werde innerhalb eines 15-köpfigen Teams mit dem derzeit besten und erfahrensten deutschen Wüstenläufer, Rafael Fuchsgruber, als einziger deutscher Teilnehmer der Altersklasse der 30- bis 39-Jährigen versuchen, unser Land und unsere Heimatregion bestmöglich zu vertreten“. Der „Gobi March“ ist Bestandteil der so genannten „4 Deserts-Serie“. Dabei laufen Extremsportler durch vier faszinierende Wüsten: „Atacama Crossing“ in Chile, „Sahara Race“ in Namibia (ehemals Ägypten) und eben durch die Mongolei. Das Finale findet in der Eiswüste der Antarktis statt. Jedes einzelne Rennen ist 250 Kilometer lang und muss innerhalb von sieben Tagen bewältigt werden.

Gramm: „Vor jedem Tagesstart wird die maximale Zielzeit der Tagesetappe bekannt gegeben. Wer diese nicht einhalten kann, wird aus dem Rennen genommen“. Der 39-jährige Ausdauersportler und Extremläufer freut sich schon sehr auf diese Herausforderung und auf das Erlebnis, alleine durch die Wüste zu laufen, bisweilen auf Einheimische zu treffen – und abends mit den anderen Aktiven in Jurten mit bis zu zwölf Personen zu übernachten: „Diesmal muss ich aber ans Ohropax denken!“

Die genannten „4 Deserts“ zählen zu den zehn härtesten Ausdauer-Wettbewerben der Welt. Um hier zu bestehen, bedarf es Einiges an guter Vorbereitung: Neben speziellem Training, angeleitet durch die deutsche „Lauflegende“ Hubert Karl, stellt für Gramm auch die Ausrüstungs- und Ernährungsfrage eine besondere Herausforderung dar. Denn außer dem Zelt muss man alles selbst auf dem Rücken mitnehmen. Außer dem lebensnotwendigen Wasser gilt es, sich während der gesamten Tour selbst zu verpflegen. Hierzu sind Lebensmittel mit einer Gesamtkalorienzahl von 14.000 nachzuweisen, um überhaupt starten zu dürfen. Hinzu kommen die teils extremen Temperaturschwankungen.

Nach einem Hamburger Ed Sheeran-Konzert, das er mit seiner Frau besuchen wird, geht es für den Hainzeller zunächst per Bahn nach Berlin und von dort per Flieger über Moskau nach Ulan Bator. Dort ist dann zunächst Regeneration angesagt, bevor es am Sonntag, 29 Juli, Punkt 8 Uhr, auf die Strecke geht.

„Bammel“ hat Gramm keinen, denn er ist inzwischen über 20 Jahre lang im Ausdauersport aktiv. „Natürlich werde ich in dem mir zur Verfügung stehenden Rahmen gut vorbereitet nach Zentralasien reisen. Neben zahlreichen Trainingskilometern oder auch den Teilnahmen am ‘Kristallmarathon’ in Merkers, dem ,Saaletal-Marathon’ in Ramsthal, der Harzquerung in Wernigerode, dem Würzburg Marathon oder jetzt an diesem Wochenende am 50 Kilometer langen Charity-Lauf der ,Dorint GmbH’ von Köln nach Bad Neuenahr“.

Hintergrund

Sascha Gramm macht anlässlich seiner Vorbereitungen und seines Startes in der Mongolei auf die Arbeit der „Stiftung Tapfere Kinder“ aufmerksam. Diese Stiftung fördert ganz gezielt Projekte kleinerer Vereine mit finanziellen Hilfen. Gramm: „Es wird mit viel Herzblut ganz wichtige Arbeit geleistet, um dem Nachwuchs ein unbeschwerteres und kindgerechtes Aufwachsen zu gewährleisten, soweit dies nach teilweise fürchterlichen Erfahrungen wie physischer und psychischer Gewalt überhaupt möglich ist. Die Auswahl der Projekte ist vielfältig“. Wer Gramm oder/und die Stiftung unterstützen möchte: Kontakt ist über info@sascha-lauftrainer.de . möglich. (bl)

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