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Hohn-GeBÄRden

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Von CHRISTOPHER GBEL Ein Br zu Gast bei Freunden steht auf T-Shirts, die im Mnchener Musem Mensch und Natu

Von CHRISTOPHER GBEL

Ein Br zu Gast bei Freunden steht auf T-Shirts, die im Mnchener Musem Mensch und Natur verkauft werden. Gemeint ist damit Braunbr Bruno, der im Sommer 2006 erschossen wurde und nun dort ausgestopft seinen Tod fristet. Dieser T-Shirt-Text mutet ironisch an, implementiert etwas, das nicht da ist. Schlielich haben die Bayern den Bren gettet. Und Freunde ttet man nicht. Und stellt sie ausgestopft in einer Bienenstock-Plnderungsszene hinter Glas aus. Bruno, der vor knapp zwei Jahren sowohl Naturschtzer als auch Jger und Hobby-Grnrcke auf den Plan gerufen hatte, war als gefhrlich eingestuft, zum Problembr worden, weil er dem Menschen zu nahe kam. Also musste er laut den bayerischen Behrden sterben. Bruno hatte es nach 170 Jahren erstmals gewagt, sich auf bayerischen Boden zu begeben ein fataler Fehler mit tdlichen Folgen.

Sicherlich htte es andere Mglichkeiten gegeben, Bruno in sein Zuhause zurckzubringen. Etwas mehr Taktik und weniger Blutdurst htten den Bren, der jetzt mit knstlichen Kulleraugen die Begaffer vor der Vitrine anschaut, retten knnen. In deutschen Tierparks herrscht derzeit eine Brenmanie. Knut im Berliner Zoo wurde verhtschelt, per Flasche gefttert und mit zahlreichen Merchandising-Artikeln und in den Medien zum Kinderstar hochgepuscht. Ihm folgt Flocke, die seit einigen Wochen in Nrnberg ihre ersten Schritte tut. Knut ist jetzt mehr als zwei Meter gro, schon lngst kein Knuddelbr mehr und sogar seine ehemaligen Pfleger mssen sich von ihm fernhalten. Vielleicht, weil er eben ein arktisches Raubtier ist. Und wenn er einen Pfleger anbeien wrde, knnte ihm das gleiche Schicksal wie Bruno drohen. Flocke auch. Aber dann knnte man die beiden ja immer noch ausstopfen und ausstellen. Und Shirts mit Br hat uns viel Geld gebracht, musste sterben ber Nacht verkaufen.

Diejenigen, die zu Bruno pilgern, haben vielleicht bei Gunther von Hagens menschlichen Prparaten aufgeschrieen, aber tote Tiere wirken ja so lebendig. Aber tot sind sie doch, in Brunos Fall sogar ermordet. Und dass dann Ein Br zu Gast bei Freunden auf T-Shirts steht, ist blanker Hohn.

Die Verantortlichen sollten den armen Bruno nach seinem Tod nicht verhhnen und zur Schau stellen. Er htte am Ende seines kurzen Brenlebens Besseres verdient.

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