Internationale Studenten analysieren Biogaspotenzial der Rhön
Fulda. Im Rahmen des Sommerpraktikums des Programms Hessen Global untersuchten drei internationale Studenten Potenziale und Mglich
Fulda. Im Rahmen des Sommerpraktikums des Programms Hessen Global untersuchten drei internationale Studenten Potenziale und Mglichkeiten des Ausbaus von Biogas in der Rhn.
Federfhrend betreut wurden sie von Joachim Jenrich vom Biosphrenreservat. Leah Ihlenfeld (USA), Ruben Brourius von Nidek (Niederlande) und Francois Babe (Aquitaine, FR) hatten es sich zum Ziel gesetzt, in einer Studie den Energiepflanzenanbau und die Nutzung von Biogas in der Rhn zu untersuchen. Gefragt wurde, mit welchen Pflanzen und welchen Betriebsgren ein konomisch und kologisch sinnvoller Energiepflanzenanbau mglich ist und welche Folgen zu bercksichtigen sind. Aufgabe war, fr die Region Rhn Modelle und Szenarien zu erarbeiteten, die dem Dreiklang von kologie, konomie und Sozialem gerecht werden.
In dieses Projekt, welches mageblich von der Hochschule Fulda ermglicht wurde, waren zahlreiche regionale Experten eingebunden. In der Biogasanlage in Groenlder erhielten die Studenten durch Herrn Otterbein eine erste praktische Anschauung. Mitarbeiter des Landratsamtes stellten ihnen die Biomassepotenzialstudie des Landes Hessen vor und erluterten die Wirkungsweise konventioneller Biogasanlagen. Analysiert wurden von den Studenten die technischen Ablufe, der Geldeinsatz sowie der Zeit- und Materialaufwand dieser konventionellen Anlagen. Im Gesprch mit Dr. Beier, Geschftsfhrer des Bauernverbandes, wurde der Bezug auf die landwirtschaftlichen Flchen der Region, die Preisentwicklung fr Mais, Getreide sowie fr Pachtflchen diskutiert und in die berlegungen mit einbezogen. Daraus zeichnete sich schnell ab, dass max. fnf bis sechs konventionelle Anlagen der Region wirtschaftlich zu betreiben sind.
Alternativen
In einem weiteren Schritt wurde nach Alternativen gesucht. Im Dialog mit der Firma Biosonic wurde das alternative Konzept, Biogasanlagen auch mit Grassilage, Grnabfllen und Stroh zu betreiben, in die berlegungen mit einbezogen. Diese, am Eichhof getestete Alternative, wurde durchkalkuliert und mit der konventionellen Biogasanlage Gensler / Reinhard von Poppenhausen verglichen. Wenngleich eine Potenzialstudie fr die alternativen Biosonicanlagen nicht mehr verwirklicht werden konnte, so gibt es doch eine ganze Reihe von Ergebnissen. Deutlich wurde, dass durch Kombianlagen, die neben Glle und Mais auch Stroh, Gras und Grnschnitt bercksichtigen, Potenzial fr weitere Biogasanlagen geschaffen werden knnte. Deutlich wurde auch, dass es neben der Wirtschaftlichkeitsberechnung eines weiteren Prfrasters bedarf.
Biogasanlagen drfen nicht den sozialen Frieden der Gemeinschaft gefhrden, die sinnvolle Verwendung der entstehenden Wrme muss geregelt sein. Auch darf die Artenvielfalt im Biosphrenreservat Rhn nicht leiden. Auf anfllige Rhrgerte sollte aus Sicht der Studenten zu Gunsten einer Durchmischung der Substrate durch eigenproduziertes Gas verzichtet werden. Die Studenten empfehlen, Blockheizkraftwerke fr die Energiegewinnung nicht mehr unmittelbar am landwirtschaftlichen Betrieb anzusiedeln sondern am Ort des Wrmebedarfs. Dies heit, dass gegebenenfalls statt einer Wrmeleitung zum Abnahmeort eine Gasleitung gebaut wird. Das Blockheizkraftwerk wird dann, um Verluste zu minimieren, am Bedarsort stationiert.
Ein wichtiger Aspekt fr die Studenten war ferner, dass Biogasanlagen nicht zu Spekulationsobjekten werden sondern vorrangig buerlichen Familien die Chance zum Betrieb ermglicht werden sollte. Joachim Jenrich dankte als Vertreter des Biosphrenreservates Rhn den beteiligten Kollegen, Landwirten und Experten fr ihre offene und engagierte Untersttzung.beraus positiv wird auch die Zusammenarbeit von Bauernverband, Biosphrenreservat, Landwirtschaftsverwaltung und der Hochschule Fulda im Rahmen dieses Projektes gewertet. Jenrich: Das Projekt war fr uns sehr wichtig, denn es hat uns fr das zu erarbeitende Regionalentwicklungskonzept wichtige Impulse gegeben. Fr das Biosphrenreservat Rhn ergibt sich im Hinblick auf den Schutz der Artenvielfalt auf dem fr Biomasseanlagen vorgesehenen Flchen neue Fragestellungen.
Eine Verffentlichung der Arbeit ist unter www.hessen-global.de eingestellt.