"TelefonSeelsorge Fulda": 7.040 Seelsorge- und Beratungsgespräche in 2017

Jahresbilanz der 80 ehrenamtlich Tätigen / Anonymität und Schweigepflicht bleiben stets gewahrt
Fulda - Unter den bundesweit einheitlichen und kostenfreien Rufnummern 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 war die "TelefonSeelsorge Fulda" auch 2017 täglich rund um die Uhr erreichbar und hatte ein offenes Ohr für alle Menschen, die ein Gespräch suchten und einen geschützten, leicht erreichbaren Rahmen brauchten. 7.040 Seelsorge- und Beratungsgespräche wurden in 2017 geführt. Auch, dass Anrufende schweigen, aber in der Leitung bleiben, kommt immer wieder vor (690 mal). Dies schreibt Pfarrerin Dagmar Ehrhardt stellvertretend für das Team der "TelefonSeelsorge Fulda".
Darüber hinaus kamen 703 Anrufe, die nicht zum Auftrag der "TelefonSeelsorge" gehören, an, beispielsweise Beleidigungen, Provokationen, Sexanrufe und ähnliches mehr. Diese Anrufe werden seitens der "TelefonSeelsorge" beendet. Außerdem gab es einen hohen Anteil von 2.070 Anrufen, bei denen vom Anrufenden nach Entgegennahme durch die "TelefonSeelsorge" sofort wieder aufgelegt wurde. Dies sei ein Phänomen bei allen niedrigschwelligen Telefonangeboten.
Insgesamt haben sich die Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr 10.503 mal gemeldet, das ist etwa 29 mal am Tag. Nach wie vor werde die "TelefonSeelsorge" am häufigsten von den Altersgruppen zwischen 40 und 60 Jahren angerufen. Das seelische Befinden sei das häufigste Gesprächsthema, wobei Ängste und depressive Verstimmungen am meisten thematisiert werden. Einsamkeitsgefühle, aber auch konkrete Einsamkeitserfahrungen seien ebenfalls oft Gesprächsthemen. Zu dieser Themengruppe gehören in der Regel auch diejenigen Anrufenden, die häufiger und über längere Zeiträume das Beziehungsangebot der "TelefonSeelsorge" nutzen. Auch körperliches Befinden werde am Telefon häufig problematisiert.
Beziehungsproblematiken in den verschiedensten familiären Konstellationen, aber auch in den Alltagsbeziehungen waren ebenfalls ein häufiges Gesprächsthema. Darüber hinaus kamen die verschiedensten Themen zur Sprache, die Menschen bewegen und fanden bei den 80 Ehrenamtlichen ein offenes Ohr.
Förderverein
Wie Fördervereins-Vorsitzender Dr. Alois Rhiel ergänzend mitteilt, wolle der Förderverein vor allem die vielen Ehrenamtlichen bei deren Arbeit in dienender Weise ebenso diskret wie wirksam unterstützen. Darin sehe er seine Aufgabe, seine Existenzberechtigung und seine Motivation. Er und damit seine Mitglieder wollten einen Beitrag leisten, damit die, die „den Telefonhörer in die Hand nehmen“, ihren beachtlichen Dienst auch in Zukunft leisten können.
Der Förderverein entwickele sich auch zahlenmäßig positiv. Aktuell sind es 50 Mitglieder, die auf diese Weise den Aktiven der "Fuldaer TelefonSeelsorge" beistehen wollten. Aus den Mitgliedsbeiträgen und dem Spendenaufkommen stehe eine Geldsumme zur Verfügung, mit Hilfe derer die freiwillig Dienst Leistenden direkt oder in Form der Ermöglichung von Veranstaltungen sinnvolle Angebote zur Unterstützung ihres Engagements erfahren.
Hintergrund
Die "TelefonSeelsorge Fulda" bietet ihren Dienst seit 1980 an. Sie ist eine Einrichtung des "Evangelischen Kirchenkreises Fulda". Seit 1992 erfolgt die Arbeit in Kooperation mit der katholischen Kirche. Die "TelefonSeelsorge Fulda" versteht ihre Arbeit als Dienst auf der Basis und im Rahmen des christlichen Glaubens. Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr, Tag und Nacht auch an Wochenenden und Feiertagen erreichbar. Jeder Anrufer und jede Ratsuchende kann anonym bleiben. Niemand wird nach seinem Namen gefragt. Auch die Mitarbeitenden bleiben anonym und unterliegen der Schweigepflicht.