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Die Stadt Gersfeld ist kein „Kneipp-Heilbad“ mehr, sondern konzentriert sich darauf, als „Heilklimatischer Kurort“ zu gelten. Bereits im Jahr 2015 musste das Freizeitbad „Kaskade“ geschlossen werden.
Gersfeld. „Die beiden Bäder im Hauptort und in Dalherda sind aber gesichert“, so Bürgermeister Dr. Steffen Korell im Gespräch mit „Fulda aktuell“. Damit das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ erhalten bleibt, muss die Stadt finanzielle Mittel aufwenden. „Dazu gehört beispielsweise alle zwei Jahre ein Luftqualitätsgutachten und eine Klimaanalyse. Außerdem muss eine bestimmte touristisches Infrastruktur vorgehalten werden. Dazu gehören beispielsweise Wanderwege und ein Kur-Angebot“, so Korell. „Den Leuten muss etwas geboten werden.“
Die Aufrechterhaltung der touristischen Infrastruktur kostet die Stadt Geld, dass durch Landeszuschüsse nicht aufzubringen ist. „Das Land Hessen möchte mit dem Thema Gesundheit werben, aber die Zuschüsse für die Kurorte sind viel zu gering“, sagt der Bürgermeister. Der Appell der Verbände an die Politik betreffe also auch die Stadt Gersfeld.
Vom Tourismus leben viele Menschen in der Rhönstadt. Beherbergungsbetriebe, Gastronomie, aber auch Handwerker und der Lebensmitteleinzelhandel gehören beispielsweise dazu. „In der Corona-Pandemie findet der Tourismus nicht statt“, bedauert Korrell. Im Sommer seien Gäste gekommen und auch jetzt im Winter weilten gelegentlich Menschen von außerhalb in Gersfeld, „aber ohne Übernachtung“, so Korell. Auch die 15-Kilometer-Regel haben Touristen davon abgehalten, beispielsweise auf die Wasserkuppe zu kommen. „Jetzt gerade haben wir einen Jahrhundertwinter, der touristisch nicht genutzt werden kann“; bedauert der Rathauschef. „Die Menschen in Gersfeld sind maximal frustriert.“