Kinder sind Gewinner
Bildungs- und Erziehungsplan auf gutem Weg, aber noch VerbesserungsbedarfFulda. Nach Abschluss der Erprobungsphase des Hessischen Bildungs- und Erzieh
Bildungs- und Erziehungsplan auf gutem Weg, aber noch Verbesserungsbedarf
Fulda. Nach Abschluss der Erprobungsphase des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes (BEP) ziehen die Beteiligten in der Region eine kritische Bilanz.
Wie berichtet hatten als Tandem die Kindertagessttte Fuldaaue gemeinsam mit der Domschule Fulda und die Kindertagessttten Haberswiesen und Abenteuerland in Groenlder gemeinsam mit der Grundschule St. Georg, Groenlder, an der Modellphase teilgenommen, die nun nach 1 Jahren im Frhjahr 2007 endete.
Beide "Tandems" haben an der Abschlussveranstaltung der Probephase in Wetzlar teilgenommen. Das "Tandem Groenlder" stellte dabei in einer Prsentation das gemeinsames Projekt vor. Die Landesregierung stellte die gesamte Auswertung des BEP vor, die leider bislang schriftlich noch nicht vorliegt.
Ausgangspunkt fr die Probephase war der Entwurf eines Bildungs- und Erziehungsplanes des Landes Hessen im Frhsommer 2005, der wegweisend fr alle Kinder von 0 bis 10 Jahren Aufgaben und Ziele formuliert.
Brgermeister Dr. Dippel untersttzt ausdrcklich das Bemhen um eine weitere Verbesserung der Bildungs- und Erziehungsarbeit in den Kindertageseinrichtungen: Die Erzieherinnen leisten nicht nur eine sehr wichtige Aufgabe, sondern sie tun dies mit groem Engagement und mit sichtbaren Erfolgen, ist Dippel berzeugt.
Insofern sieht er in dem Bildungs- und Erziehungsplan ein wichtiges Instrument zur Qualittssicherung und Qualittsverbesserung. Die umfassende Beschreibung von Bildung und Erziehung in dem Plan stellt nach Dippels Worten das Kind in den Mittelpunkt. Und das ist richtig so, unterstreicht der Fuldaer Bgermeister.
Frderung des Selbstbewusstseins
Seine Kollegin aus Groenlder, Silvia Hillenbrand, ergnzt, dass der Bildungs- und Erziehungsplan vor allem die Frderung des Selbstbewusstseins, des Selbstvertrauens und der sprachlichen Ausdrucksfhigkeit akzentuiere. Gerade diesen letzten Aspekt habe sich das Tandem aus Groenlder zum Schwerpunkt gewhlt und dabei erstaunliche Projekte entwickelt.
Wir sind stolz auf das, was die Mitarbeiterinnen aus Kindergarten und Schule gemeinsam bewegt haben, resmmiert Hillenbrand.
Im Zentrum des Tandems in der Stadt Fulda stand die institutionsbergreifende Zusammenarbeit von Schule und Kindertageseinrichtung. Beide Einrichtungen haben diesen Prozess als mhsam, aber sinnvoll und erfolgreich erlebt. Die Begleitung der Eltern beim bergang vom Kindergarten in die Grundschule konnte unter anderem durch die Erstellung einer gemeinsamen Elterninformation verbessert werden.
Daher sind sich alle Beteiligten zwar sicher, dass in der Erprobungsphase Gutes geleistet wurde, dass aber die vollstndige Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplanes in der Praxis an den unzureichenden Rahmenbedingungen scheitert. Da das Land an dieser Stelle nur Erwartungen formuliert, aber die Realisierung im Alltag der Kindertageseinrichtungen finanziell nicht frdert, geht der Bildungs- und Erziehungsplan einseitig und allein zu Lasten der Kommunen und Trger, die die Einrichtungen betreiben, formulieren Dr. Dippel und Hillenbrand deutlich kritisch gegenber dem Sozialministerium.
Qualitt kann gesteigert werden
Die kommunalen Spitzenverbnde sowie die Kirchen und die Liga der freien Wohlfahrtspflege htten dies schon vor der Erprobungsphase kritisiert und vom Land eine entsprechende Untersttzung eingefordert. Die Praxis zeige nun, dass die Qualitt der Arbeit gesteigert werden knne, dies aber neben dem groen Engagement der Fachkrfte auch eine Personalausstattung erfordere, die derzeit allein aus kommunalen Mitteln nicht zu tragen sei.
Die Landesregierung hat sich zur Implementierung des BEP in Hessen entschlossen. Die entsprechenden Aussagen zur Umsetzung sowie des rechtlichen Rahmens fehlen allerdings noch, so die Brgermeister.
Es soll eine Geschftsstelle zur Implementierung des BEP eingerichtet werden, die in fnf Jahren fr eine Umsetzung hessenweit sorgen soll. Dazu will man 100 Multiplikatoren ausbilden, die dann innerhalb der fnf Jahre die Fachkrfte (Lehrer und Erzieherinnen) ausbilden. Die Ministerinnen setzten auf ein Freiwilligen-Modell der Multiplikatoren.
"Wir machen weiter!"
Dippel und Hillenbrand haben aus ihrem Bereich der beiden Tandems keine Betroffenen zur Verfgung gestellt. "Eine Ausbildung in 25 Modulen bis Juli 2008 plus danachfnf Jahre die hessenweite Qualifizierung von Lehrer und Erzieher, wer will dafr die Kosten tragen?"
Trotzdem und das ist das eigentliche Fazit, das Dippel und Hillenbrand ziehen: "Wir machen weiter!" Den Vorteil sehen die beiden darin, dass es gelungen sei, eine verbesserte Verzahnung von Kindergarten und Schule "auf gleicher Augenhhe" zu bewerkstelligen.
Fr die Kinder ist die konsequente Verstndigung auf gemeinsame Ziele in der vorschulischen und schulischen Bildung die Voraussetzung dafr, dass der bergang zwischen den Bildungsabschnitten flieend gestaltet werden kann."Gewinner sind unsere Kinder", darin sind sich Dippel und Hillenbrand einig. (pm)