Es lenkt ein wenig ab von dem, was täglich auf uns einprasselt. Krieg in der Ukraine, Corona-Höchststände, teurer Treibstoff ... ein Frühlingsspaziergang mit lieben Menschen im Sonnenschein kann uns all das eine kleine Weile vergessen lassen.
Wer aber in unseren heimischen Wäldern spazieren geht, muss sehen, dass es den Bäumen nicht so gut geht. Borkenkäfer, Herbst- und Frühjahrsstürme und nicht zuletzt der trockene Winter und fehlender Regen haben viele der Jahrzehnte und Jahrhunderte alten Bäume absterben, austrocknen, verkümmern lassen. Besonders deutlich wird das am jährlichen Tag des Waldes, an dem die Forstämter auf die Missstände in den heimischen Wäldern besonders aufmerksam machen. Dass sich in diesem Jahr so viele Menschen zusammengefunden haben, um freiwillig Bäume zu pflanzen, ist aller Ehren wert. Auch wenn sie selbst erst einmal nicht viel davon haben, so ist es eine Investition in die Zukunft – für unsere Kinder, Enkel und Urenkel. Hoffentlich erholen sich die Bestände an Laub- und Nadelbäumen, damit wir unseren Nachfahren eine lebenswerte Umwelt hinterlassen können.
Die derzeitige Trockenheit hat auch noch andere Begleiterscheinungen. Diese Woche brannten Böschungen entlang der Bahnstrecke Fulda-Bad Hersfeld. Sowohl die Gleise als auch die Bundesstraße 27 mussten zeitweise gesperrt werden, damit die wackeren Feuerwehren die Brände löschen konnten. Das zeigt mir, dass große Vorsicht geboten ist, wenn man in Feld und Flur unterwegs ist. Ein kleiner Funke kann schon dramatische Folgen haben.
Wir können uns glücklich schätzen, dass die Gefahr verheerender Waldbrände wie beispielsweise in Südamerika bei uns (noch) nicht besteht. Hessen ist das waldreichste Bundesland. Der Wald ist ein Teil der Natur, der für das Fortbestehen vom Mensch und Tier unerlässlich ist. Es gab in der Vergangenheit schon hypothetische Szenarien, die die Wasserkuppe als öde Wüste prophezeiten, wenn der Klimawandel in dem bisherigen Tempo voranschreitet.
Wenn es so kommen sollte, werden wir es nicht mehr erleben – wohl aber unsere Nachfahren. Alles, was wir heute für die Umwelt tun, kommt unseren Kindern, Enkeln und späteren Generationen zugute. Und vor allem unserem Planeten. Vielleicht ist er nicht so einzigartig im Universum, wie wir glauben möchten, aber es ist die einzige Heimat, die wir haben. Sie weiter zu zerstören ist, wie am Ast zu sägen, auf dem man sitzt. Jeder und Jede kann im Alltag etwas für die Umwelt tun. Angefangen beim Wasser- und Energiesparen, bei der Mülltrennung oder beim Thema Mobilität.
Für einen versöhnlichen Abschluss dieses Kommentars: Gehen Sie ein bisschen raus und genießen sie die wärmenden Sonnenstrahlen. Erfreuen Sie sich an den lila, gelben und weißen Krokussen, den ersten bunten Hyazinthen und den gelben Osterglocken. Der Frühling ist da!