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Klartext: Vorsätzlich - Über Gute Vorsätze und deren (Nicht-)Einhaltung

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Von: Christopher Göbel

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Redakteur Christopher Göbel ist kein Freund von Guten Vorsätzen.

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Ein neues Jahr steht direkt vor der Tür, und manche unter uns haben wieder gute Vorsätze gefasst. Ich mache so etwas nicht. Habe ich noch nie gemacht. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Ich habe Probleme, die Vorsätze auch tatsächlich umzusetzen. Gewicht verlieren, mit dem Rauchen aufhören, weniger Süßigkeiten essen, mehr Sport treiben ... der guten Vorsätze gibt es viele, allein bei der Umsetzung hapert es oft.

Wir Menschen scheinen darauf programmiert zu sein, möglichst schnelle Erfolge zu erzielen, die am besten auch noch direkt sichtbar sind. Aber das funktioniert nicht. In vier Wochen zehn Kilo verlieren? Von einem Tag auf den anderen auf den Glimmstängel verzichten? Den Weihnachtsleckereien beim Vergammeln zusehen? Die Idee ist da, all dies zu schaffen.

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„Ich kann allem widerstehen, nur der Versuchung nicht“ ist ein Aphorismus des irischen Lyrikers Oscar Wilde. Und so dürfte es vielen von uns gehen. Ich halte es lieber damit, das ganze Jahr über weder der Völlerei zu verfallen, Süßigkeiten in Maßen zu mir zu nehmen, das Sportliche auf ein – für mich gesundes – Minimalmaß zu stellen und der anderen Laster eben so zu frönen, wie es mir passt. So versuche ich, mich nicht selbst in ein enges Korsett zu pressen, an dessen Ende ein gewollter Erfolg steht, den zu erreichen ich einfach nicht in der Lage bin.

Ja, es mag sein, dass ich ein Genussmensch bin. Ich genieße gutes Essen, Süßigkeiten und – tatsächlich – auch den Tabakrauch. Aber ich genieße auch das Leben, egal, wie oft es mir Steine in den Weg legt, egal, wie oft mir das Schicksal in die Suppe spuckt. Es geht immer irgendwie weiter. Und ich versuche, für mein Umfeld, für meine Lieben und nicht zuletzt für mich selbst das Beste daraus zu machen. Und bisher hat das meistens geklappt. Wer nicht auf den sofortigen Erfolg setzt, sondern in kleinen Schritten zum Ziel kommt, nimmt oft den weniger steinigen Weg. Das mag länger dauern, ist aber meist mit weniger Strapazen verbunden. Und doch stellt sich der Erfolg irgendwann ein.

Wer gute Vorsätze braucht und eine – für mich bewundernswerte – Geistesstärke besitzt, der wird auch damit glücklich werden. Profisportler oder Top-Models beispielsweise wären ohne strenge und selbst auferlegte Disziplin nicht das, was sie sind.

Ich versuche stattdessen, meinen Job und alles, was ich im privaten Umfeld zu erledigen habe, so gut wie mir möglich zu tun. Und wenn mir eine Versuchung in Form von Schoko-Weihnachtsmännern begegnet und ich gerade Appetit darauf habe, dann halte ich es eben mit Oscar Wilde ;-) .

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