Ein Blick in die Chronik der vergangenen 50 Jahre zeigt, dass die Zahl der Betriebe von 152 in 1972 auf 1.450 (inklusive der Soloselbstständigen) in 2022 angewachsen ist. Parallel dazu hat sich natürlich auch die Anzahl der Beschäftigten von 521 auf 3.250 erhöht. „Wir als Gemeinde sind mit unserer Verwaltung einer der größten Arbeitgeber von Künzell“, sagt Zentgraf. Und erwähnt die rund 150 Vollzeitstellen („im Haushaltsplanentwurf 2022 sind nicht zuletzt durch die Ausweitung der Kindergärten 178 vorgesehen“) sowie die gut 57 Teilzeitkräfte. Apropos Kindergärten: Künzell verfügt über sieben gemeindeeigene Kitas, und mit dem „Zauberwald“ in der Gemarkung „In der Harbach“ im Ortsteil Künzell-Bachrain ist der achte im Entstehen und soll voraussichtlich im November/Dezember dieses Jahres öffnen. Vorgesehen sind zwei Ü3- und drei U3-Gruppen. Damit, so der Bürgermeister, werde man dem schon vor 50 Jahren formulierten Anspuch „ Ein Kindergartenplatz für jedes Kind“ gerecht.
Auch dies sei Teil der guten Infrastruktur, „denn obgleich wir – wie ja erwähnt – keine Baugebiete vorhalten können, gibt es Zuzug“. Dies mag auch an den fast 90 Vereinen aller Sparten und an der Feuerwehr liegen, „die Pflichtaufgabe der Gemeinde ist“. Man könne sich auf die freiwillig ehrenamtlichen Aktiven verlassen.
Für Einheimische, aber auch für auswärtige Bürger, sei wirklich alles vorhanden, freut sich Zentgraf und erwähnt hier die optimalen Möglichkeiten für Einkäufe, aber auch die Hotellerie, Gastronomie und die ärzliche Versorgung.
Mit welchen Argumenten könnte es also gelingen, Menschen davon zu überzeugen, sich in Künzell anzusiedeln? „Da wäre die Nähe nach Fulda ebenso zu nennen wie die hervorragenden Verkehrsanbindungen dank der Autobahnanschlüsse und die nahe Rhön. Hinzu kommen die toll angelegten Grünflächen zur Freizeitgestaltung wie auch die Top-Sportanlagen.
Was hält Zentgraf von der immer mal aufkommenden Diskussion um eine „fusionierte Großstadt“ mit Fulda, Künzell, Petersberg und Eichenzell? Da ist der Bürgermeister skeptisch, ob damit eine Kostenersparnis würde erreicht werden können. Eher sei das Gegenteil der Fall. Zudem verliere man als Verwaltungschef die Nähe zu seinen Bürgern. Denkbar wäre eine Zusammenarbeit aber dann, wenn nicht mehr genügend Ehrenamtliche für den Dienst in der Feuerwehr bereit stünden.