Legionellen-Keimzahlen können erheblich schwanken
Fulda. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Fulda, Dr. Stefan Kortm, hat nach verschiedenen Medienberichten am Donnerstag, 19. Juli, die f
Fulda. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Fulda, Dr. Stefan Kortm, hat nach verschiedenen Medienberichten am Donnerstag, 19. Juli, die ffentlichkeit ber erneute erhhte Legionellenwerte im Klinikum Fulda informiert. Dies nimmt das Klinikum Fulda zum Anlass, weitere Einzelheiten zu diesem Thema zu erlutern.
Zwischen dem 6. bis 10. Juli 2007 und am 17. Juli 2007 wurden auf Veranlassung des Kreisgesundheitsamtes insgesamt mehr als 200 Proben aus der klinikeigenen Trinkwasser-Versorgungsanlage entnommen. Die Proben entnahm das Landesuntersuchungsamt in Dillenburg, das auch die Abnahmestellen festlegte.
Proben untersucht
Dem Klinikum Fulda liegen bisher nur die Ergebnisse vom 6. und 7. Juli 2007 vor. Demnach wurden in einigen Proben Legionellen nachgewiesen. Davon ergaben zwei Proben Werte ber 10.000 KBE/100 ml (Kolonien-bildende Einheit), bei denen nach der Trinkwasserverordnung unverzgliche Schutzmanahmen gefordert werden. Beide Entnahmestellen waren zum Zeitpunkt der Probenentnahme bereits durch Filter geschtzt ebenso wie alle so genannten Risikobereiche, wie etwa die Intensivstationen und die onkologischen Stationen.
Als freiwillige Manahme veranlasste das Klinikum Fulda, jeweils einen Tag spter aus allen getesteten Entnahmestellen zustzliche Trinkwasserproben zu entnehmen. Diese wurden durch zwei zertifizierte und vom Kreisgesundheitsamt anerkannte Laboratorien auf Legionellen untersucht.
Widersprche in den Werten
In einem Aufenthaltsraum in der Kinderklinik wurden dabei Werte ber 10.000 KBE/100 ml festgestellt. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zu den Ergebnissen des Landesuntersuchungsamtes in Dillenburg. Die Behrde hatte zuvor hier keine Legionellen gefunden. Das Resultat wurde dem Kreisgesundheitsamt ordnungsgem umgehend per E-Mail und Fax-Schreiben mitgeteilt.
Dieses Resultat lsst den Schluss zu, dass Trinkwasserproben immer nur eine Momentaufnahme sein knnen, erklrt dazu der Krankenhaushygieniker Dr. Hartmut Krpe-Silbersiepe, der das Klinikum Fulda als externer Berater untersttzt. Die Legionellen-Keimzahlen in Trinkwassersystemen knnen erheblich schwanken, dabei handelt es sich um einen natrlichen Prozess, da es sich um ein biologisch-dynamisches System handelt.
Keine Gefahr
Darber hinaus wurden auf Anordnung des Kreisgesundheitsamtes seit dem 5. Juli 2007 die Chlordioxid-Anlagen abgeschaltet. Weil jedoch alle Entnahmestellen mit endstndigen Filtern ausgestattet sind, besteht keine Gefahr fr Patienten, Besucher und Mitarbeiter. Bis zum heutigen Tage ist niemand an einer Legionellose erkrankt.
Das Klinikum Fulda hatte die Chlordioxid-Anlagen im November 2006 in Kenntnis des Kreisgesundheitsamtes in Betrieb genommen. Nach Prfung der tatschlichen Ereignisse und der Gesetzeslage kommt das Klinikum zu folgenden Ergebnissen: Fr Chlordioxid-Anlagen existiert nach der Trinkwasserverordnung keine Genehmigungspflicht. Eine Anzeigepflicht besteht im vorliegenden Fall nicht, da der Einbau auf Anordnung des Kreisgesundheitsamtes erfolgte. Das Gesundheitsamt berzeugte sich darber hinaus von der Betriebsfhigkeit der Anlagen. (pm)