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Minister lobt Silgeser Projekt

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Von: Bertram Lenz

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Bundesminister Christian Schmidt informiert sich über "Leuchtturmprojekt" in Silges

Nüsttal.  Hoher Besuch und viel anerkennende Worte: Christian Schmidt (CSU), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, hat sich am Montagmittag im Nüsttaler Ortsteil Silges über das Projekt "gemeinsam aktiv" informiert. 2016 hatte sich die Gemeinde damit beim Bund um die Anerkennung als Modell- und Demonstrationsvorhaben beworben und später aus der Hand des Ministers die Anerkennung als "Leuchtturmprojekt" erhalten. Zuvor hatten umfangreiche Umbaumaßnahmen im bestehenden Gebäudekomplex Dorfgemeinschaftshaus und Kindergarten "Naturhüpfer" stattgefunden. Schmidt wollte sich njun vor Ort über Einzelheiten informieren, zumal der Bund das Projekt mit 150 000 Euro gefördert hat. Dieses besteht aus den Säulen Kindergarten "Naturhüpfer", Tagespflege für Senioren "RhönStern" und ehrenamtliche Tätigkeit von "gemeinsam aktiv".

Deutlich wurde bei dem Ministertermin, dass das Projekt von dem Engagement vieler Menschen lebt. Die Gemeinde hatte sich gegen insgesamt 220 Bewerber durchsetzen können; eine Tatsache, die Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU) und sein Parteifreund, der Landtagsabgeordnete Dr. Walter Arnold, hervorhoben. Beide würdigten zugleich das hohe Engagement der vielen Beteiligten, von denen einige gekommen waren, um das ministerielle Lob entgegennehmen zu können. Die Hochschule Fulda begleitet das Ganze wissenschaftlich und erstellt ein nachhaltiges Konzept.

Bürgermeisterin Marion Frohnapfel (CDU), die alle willkommen hieß, gab einen kurzen Abriss über die Entstehungsgeschichte von "gemeinsam aktiv", bevor die Gäste bei einem Rundgang mit Details konfrontiert wurden. Besonders freuten sich die "Naturhüpfer"-Kinder über den Besuch aus Berlin und begrüßten Schmidt mit zwei Liedern. Direkt nebenan hat die Tagespflege des "RhönStern" aus Obernüst ihren Sitz. "Durch intergenerative Pädagogik und Arbeit wie die Pflege von Dialekten möchten die Beteiligten eine Offenheit der Generationen ermöglichen und leben". Dies betonten Kindergartenleiterin Daniela Wiedekamp und Eva-Maria Müller, die Geschäftsführerin des "RhönStern". So erlebten Kinder und Senioren den regelmäßigen Kontakt miteinander. Dies führe zu einer Steigerung der Lebensqualität, das Lebensgefühl werde verbessert und Lebendigkeit spürbar.  Zudem werde den Kleinen die Naturpädagogik nahegebracht.

Die dritte Säule des Projekts ist der Treffpunkt für alle Generationen im Dorfgemeinschaftshaus Silges. Hier finden sich laut Koordinatorin Anja Biedenbach Angebote und Aktionen wieder, die unter der Einbindung und Stärkung ehrenamtlicher und vereinsübergreifender Aktivitäten stehen. "Gemeinsame generationsübergreifende Projekte, die Verknüpfung von Vereinen, das Bewahren regionaler Identität und das Bestreben, naturnah und kulturell voneinander lernen - das ist unser Ziel", so Biedenbach.   

Neben den genannten Einrichtungen sind noch eine Bücherei und die Freiwillige Feuerwehr in dem Gebäudekomplex untergebracht.

Informationen gab es am Montag außerdem zum "LIFE"-Projekt, in dessen Rahmen in den kommenden sechs Jahren nach Angaben von Antje Voll, Regionalmanagerin des "Vereins Natur und Lebensraum Rhön", folgende Hauptziele anstehen: der Zuwachs von 160 Hektar Lebensraumtypen, die Neubeschaffung von 65 Hektar Lebensraum für den Skabiosenscheckenfalter, die Optimierung von 200 Hektar Lebensraum für Wiesenbrüter und von 500 Hektar Hutungen sowie die Erhöhung der Extensivflächen für Neuntöter, Raubwürger und Baumpieper. Insgesamt stehen 6,5 Millionen Euro zur Verfügung; das Land Hessen übernimmt die Ko-Finanzierung, der Landkreis Fulda ist Träger des Projekts.

Minister Schmidt brachte den Erfolg des gesamten Projekts auf den Nenner "Gemeinschaft, Engagement und Ideen". Damit sei Silges Beispiel gebend für andere Orte und Gemeinden. Besonders angetan hatte es ihm auch die schöne Tracht der "Nässetaler", von denen einige Mitglieder gekommen waren. Den Ministerbesuch rundete ein gemeinsames Mittagessen ab: Frühlingssoße mit Salzkartoffeln.

Zum Abschied und als Proviant gab es für Schmidt "Rhöner Fruchtgenuss".

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