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Neue Wärme-Erzeugungsanlage der „Biothan GmbH“ bei Kleinlüder offiziell eingeweiht
Großenlüder - Die Bio-Erdgas-Anlage der „RhönEnergie-Fulda-Gruppe“ in Kleinlüder gilt deutschlandweit als Leuchtturmprojekt. In hoch effizienten Prozessen werden hier organische Abfallprodukte zu wertvoller Energie veredelt. Jetzt geht die „Biothan GmbH“, eine Tochter der „RhönEnergie Fulda“, einen weiteren Schritt: Zur Bereitstellung der benötigten Prozesswärme wurde am Donnerstagnachmittag eine neue Wärme-Erzeugungsanlage in Betrieb genommen, die das Abfallprodukt Schwachgas einsetzt. Das erhöht die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Biogas entsteht durch Fermentation des eingesetzten organischen Materials. Im Fall der „Biothan“ handelt es sich dabei im Wesentlichen um Lebensmittelabfälle, die Inhalte der braunen Tonne sowie Gülle. Milliarden von Mikroben zersetzen das Material, wobei Gas entsteht, das anschließend in einem aufwendigen Verfahren zu Bio-Erdgas veredelt wird. Die Mikroben brauchen ein Milieu von 37 bis 38° C.
Die benötigte Wärme ist auf dem Finkenberg nahe Kleinlüder bislang mit einer Holzhackschnitzel-Anlage erzeugt worden. Das wertvolle eigene Produkt, Bio-Erdgas, ist nach Auffassung der Geschäftsführung für solche Zwecke zu schade. Uwe Sauerwein, Geschäftsführer der „Biothan GmbH“, erläutert den jetzt beschrittenen neuen Weg: „Bei jeder Biogas-Produktion entsteht prozessbedingt Schwachgas, das üblicherweise wegen seines geringeren Heizwerts abgefackelt wird. Seit langem haben wir einen Weg gesucht, dieses Schwachgas noch stärker zur Wärmeproduktion nutzen zu können – und jetzt ist es uns gelungen.“
Mit technischer Unterstützung der „e-flox GmbH“ kann nun bei der Wärmeerzeugung in hohem Umfang Schwachgas eingesetzt werden – ein Spezialbrenner macht es möglich. „Dank dieser Innovation wird zukünftig ein Energieträger verwendet, der bislang nur bedingt genutzt werden konnte. Daher sind nur noch in geringem Umfang Zusatzbrennstoffe nötig“, erläuterte "e-flox"-Geschäftsführer Dr. Dieter Uhlig.
Die Verlagerung auf den vor Ort ohnehin anfallenden Energieträger Schwachgas führt zu erheblichen jährlichen Einsparungen. „Ich bin stolz darauf, was unser Team und ihre externen Partner in Sachen Wärmeerzeugung erreicht haben“, betonte Martin Heun in seiner Eigenschaft als Sprecher der Geschäftsführung der „RhönEnergie Fulda“. Und weiter: „Das Ziel der bestmöglichen Verwertung wird in den Prozessstufen auf dem Finkenberg groß geschrieben – nun auch in der Wärmeerzeugung. Damit werden wir unserem Ruf als Leuchtturmprojekt einmal mehr gerecht. Und dass wir dabei gleichzeitig die Betriebskosten deutlich reduzieren, freut uns natürlich.“
Die ohne öffentliche Zuschüsse erbaute Biothan-Anlage schreibt seit dem Jahr 2017 schwarze Zahlen. Der Innovationssprung in der Wärmeerzeugung trägt nach Auffassung der Geschäftsführung dazu bei, die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter zu erhöhen.