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"An Tagen wie diesen..." – wird in aller Regel Geschichte geschrieben. Am Abend des 19. Mai 2012 schauten mehr als eine Milliarde Mensc
"An Tagen wie diesen..." – wird in aller Regel Geschichte geschrieben. Am Abend des 19. Mai 2012 schauten mehr als eine Milliarde Menschen weltweit fern – oder man (frau) schaute sich nach Alternativ-Programmen um. An diesem Abend fand das Fußball-Championsleague-Finale in gar nicht allzu weiter Ferne, sogar ziemlich nah, "dahoam" in einer Münchner Sport-Arena statt, die den Namen einer namhaften Versicherungsagentur trägt.
Doch "an Tagen wie diesen" (oder eine Woche vorher im Pokalfinale), um erneut den aktuellen Song der "Toten Hosen" zu zitieren, an solchen Tagen spaltet sich die Nation "fifty-fifty" auf: a) in Bayern-Freunde, -Fans und Fanatiker, b) in Bayern-Häretiker, -Hämespucker und -Hasser. Man war (und ist) also entweder für oder ganz stringent gegen diesen "Scheiß-Verein" (einmal mehr ein Original-Song-Zitat von "Tote Hosen"-Frontmann Campino). Dazwischen gibt es nix. Wobei sich die Contra-Hälfte nochmals aufspaltete – in jene, die dennoch guckten, allerdings den bajuwarischen Balltretern Bitter-Böses, am besten gleich die Seuche ans Schussbein wünschten. Oder der andere Teil, den man bestenfalls als Fußball-Banausen bezeichnen mag und der nichts mit Bananenflanken ("steht denn Uh, Ah, Olli Kahn noch im Tor?"), Manndeckung ("Pfui Deibel"), Abseitsfallen ("das ist dann, wenn der Schiedsrichter pfeift"), Viererketten ("was kosten die?") oder der Doppel-Sechs ("ist das eine neue Kamasutra-Stellung?") anfangen kann.
Für jenes Klientel hatte das bundesdeutsche Veranstaltungsprogramm ein paar exotische (nicht ganz ernst gemeinte) Alternativen zum "FC Hollywood" zusammengestellt: Zum Beispiel eine heiße "Dessous-Party" im coolen Dessau? Oder das großflächige "Klopapierrollenhäkeln" in Kleinrinderfeld? Manche gingen lieber zum "Streichleberwurstbrotrekordschmieren" nach Schweinfurt, zum "Weicheier-Weitwurf" nach Wanne-Eickel, zum "Benefiz-Bügelfalten-Glätten" nach Bergisch-Glattbach oder in ein "Cappuccino-Verköstigungs-Camp" nach Kamp-Lintfort. Und vielleicht hat ja bei einigen "Neutralen" das "Hass-Liebe-Pendel" in Richtung einer Unterstützung für Deutschlands Vorzeigeklub umgeschlagen? Es ist doch allemal weniger frustrierend, wenn Millionarios aus München anstatt eines Rubel-Milliardärs aus London gewinnen.
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