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Wander-Korridore

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Osthessen. Wildkatze und Luchs galten im Landkreis Fulda als ausgestorben. In letzter Zeit mehren sich jedoch die Anzeichen, dass beide Tierarten in d

Osthessen. Wildkatze und Luchs galten im Landkreis Fulda als ausgestorben. In letzter Zeit mehren sich jedoch die Anzeichen, dass beide Tierarten in die Region zurckgekehrt sind. So konnte am 30. August im Michelsrombacher Wald ein Luchs beobachtet werden. Weniger Glck hatte Anfang Oktober eine Wildkatze, die bei Marbach von einem Zug berfahren wurde. Wildkatze und Luchs zhlen zu den bekanntesten Vertretern bedrohter Tierarten in Mitteleuropa, um deren Schutz sich bei der Kreisverwaltung Jrg Burkard von der unteren Naturschutzbehrde des Landkreises kmmert.

Die Wildkatze lebt zurckgezogen und verbringt den Tag hufig schlafend. Sie zeichnet sich durch einen buschigen Schwanz aus, der in einer breiten, stumpfen Rundung endet. Am Schwanzende finden sich hufig drei schwarze Kringel". Das Fell ist beige-braun und weist ein aufflliges Streifenmuster auf. Wildkatzen ernhren sich vor allem von Musen und legen bei ihren Streifzgen oft weite Strecken zurck. In Deutschland gibt es eine Population von etwa 2.000 Tieren. In jngerer Vergangenheit wurden immer wieder Wildkatzennachweise im Bereich des Michelsrombacher Forstes und im Schlitzer Land gemeldet. Aktuell gilt Osthessen als potentielles Einwanderungsgebiet fr die Wildkatze. Mittels Lockstockmethode, Haarproben und Fotofalle konnte die Existenz dieser Tierart durch die untere Naturschutzbehrde mehrfach besttigt werden.

Neben Br und Wolf ist der Luchs das grte Raubtier in Europa. Als vermeintlicher Beutekonkurrent des Menschen war er scharfer Verfolgung ausgesetzt. Typisch fr den Luchs sind die Pinselohren, der breite rundliche Kopf, ein ausgeprgter Backenbart sowie der sehr kurze Schwanz. Der Luchs lebt als Einzelgnger, der vor allem in der Dmmerung und nachts jagt. Am hufigsten werden Rehe geschlagen. Um als berraschungsjger einen angemessenen Jagderfolg sicherzustellen, ist er darauf angewiesen, immer wieder sein Revier zu wechseln. Durch Wiederansiedlungsprojekte kommt es mittlerweile zu einer Ausbreitung der Population in Deutschland. Immer wieder werden auch in Osthessen einzelne Exemplare beobachtet, jedoch drfte es sich dabei um durchwandernde Luchse handeln.

Beide Tierarten, Wildkatze und Luchs, sind aufgrund der Siedlungsdichte und des Verkehrsaufkommens vielerlei Gefahren ausgesetzt. Deshalb sollte bei der Neuplanung von Infrastruktureinrichtungen die Zerschneidung von Lebensrumen vermieden werden. Grnbrcken und Querungshilfen stellen wichtige Elemente dar, um die berlebenschancen dieser Tierarten und anderer Wildtiere zu verbessern. Jrg Burkard: Wenn sich Wildkatze und Luchs mglicherweise auch nicht dauerhaft hier ansiedeln knnen, so muss es doch das Ziel sein, den osthessischen Raum als regelmigen Wanderkorridor zu erhalten und zu optimieren." Beobachtungen von Wildkatzen und Luchsen (auch Totfunde) bei der unteren Naturschutzbehrde des Landkreises Fulda, Telefon 0661/6006-470, gemeldet werden.

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