Feuerwehr- und Rettungsleitstelle soll in Göttingen zusammengeführt werden. CDU fordert Offenlegung des Verfahrens.
Göttingen. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle für Stadt und Landkreis Göttingen wird im Laufe des Jahres an einem Standort in der Stadt Göttingen zusammengeführt. Die geplante Weiterführung der Leitstelle in Osterode am Harz ist aus fachlichen, insbesondere sicherheitstechnischen Gründen nicht sinnvoll. Das teilte die Verwaltungsleitung im Finanzausschuss mit. Damit wird die Modernisierung der gemeinsamen Leitstelle von Stadt und Landkreis ausschließlich durch den Neubau in Göttingen – in Nachbarschaft zur Hauptfeuerwache – realisiert. Die bislang vorgesehene Ergänzung dieser Maßnahme durch eine Ertüchtigung der bestehenden Leitstelle in Osterode und die künftige Kooperation beider Standorte – die sogenannte Redundanz – habe sich als schwierig erwiesen: "Bei der Detailplanung durch Techniker und das Fachpersonal ergaben sich Hinweise auf technische Probleme und Sicherheitsbedenken", erklärt Ulrich Lottmann, Pressesprecher des Landkreises Göttingen.
Die reibungslose Annahme von Notrufen und die Steuerung von Einsätzen durch die Leitstelle müssten jederzeit und in vollem Umfang gewährleistet sein. Deshalb seien potenzielle Probleme bei einem Parallelbetrieb in Göttingen und Osterode nicht auszuschließen. Dies wäre nur mit einem relativ hohen finanziellen und technischen Aufwand möglich. Ein Festhalten an den bisherigen Planungen sei deshalb nicht zu verantworten, so Lottmann weiter Diese Einschätzung würden Planer, Verwaltung und betroffene Disponenten teilen. Die Krankenkassen als Kostenträger seien über die geplante Zusammenführung der Leitstellen am Standort Göttingen informiert worden und hätten ihr Einverständnis signalisiert. Die Planungen für die Modernisierung der Leitstelle werden nun angepasst. Ein konkreter Zeitpunkt für die Zusammenführung in Göttingen steht noch nicht fest. Beabsichtigt ist, dass die derzeit in der Leitstelle Osterode eingesetzten Disponenten bis Ende dieses Jahres nach Göttingen wechseln.
CDU-Kreistagsfraktion forderte Offenlegung
Für die CDU-Kreistagsfraktion und speziell die Abgeordneten aus dem Altkreis Osterode ist diesneue Erkenntnis über die "unvorhergesehenen Kostensteigerungen" wenig glaubwürdig. Sie bezieht sich dabei auf den Gebietsänderungsvertag zwischen den beiden Altkreisen als Bestandteil des Fusionsvertrags. Die Feuerwehrleitzentrale in Osterode-Katzenstein war stets bei den Verhandlungen zwischen den Landkreisen umstritten. Im Rahmen der Fusionsverhandlungen waren sich Fachleute jedoch über die technische Ausstattung respektive Eignung der Osteroder Einrichtung einig, ist sie doch eine der modernsten in der Region. Die CDU-Fraktion des Kreistages Göttingen fordert eine Sachverhaltsaufklärung über den gesamten Vorgang, das heißt zum Zeitpunkt der Vertragsgestaltung und den Untersuchungen, jetzt zwei Monate nach dem Zusammenführen beider Landkreise.
Susanne Mackensen-Eder, Sprecherin der CDU im Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Planen im Göttinger Kreistag, sieht die Gefahr, dass Osterode bereits nach den ersten zwei Monaten der Fusion die erste Enttäuschung aus dem Zukunftsvertrag erlebt. "Wir stellen uns die Frage, welchen Wert der Zukunftsvertag überhaupt hat und mit welchen Überraschungen wir weiterhin rechnen müssen. Um hier konstruktiv und zukunftsgerichtet von einer Zusammenführung der Landkreise sprechen zu können, ist eine absolute und vollständige Transparenz in den Untersuchungen unabdingbar."