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Schülervertretung der Mündener BBS bezog Flüchtlinge in Weihnachtsaktion mitein.
Hann. Münden. Es sind Wünsche, die unter die Haut gehen. Sie drehen sich nicht um materielle, sondern elementare Dinge: "Die Familie wiedersehen", "Gesundheit für die Eltern", "Weltfrieden" oder "Akzeptiert werden, wie ich bin" steht auf insgesamt 25 gelben Pappsternen geschrieben. Sie hängen an einem Weihnachtsbaum, der in der Pausenhalle der Berufsbildenden Schulen Münden (BBS) aufgestellt wurde. Hier ziehen fast alle Schülerinnen und Schüler tagtäglich vorbei und können einen Blick auf die zurechtgeschnittenen Kärtchen werfen, die unweigerlich zum Nachdenken anregen.Gebastelt wurden sie von BBS-Schülern, von denen zwölf einen Migrationshintergrund haben.
Die fünfköpfige Schülervertretung (SV) mit Emine Dalkiran als Schulsprecherin und Simon Körl als ihr Stellvertreter, kam auf die Projekt-Idee. Sie wollten die überwiegend jungen Männer zu einer Teilnahme an der Aktion bewegen. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea. Aktuell werden an der BBS rund 80 junge Flüchtlinge in fünf Klassen unterrichtet. Sie alle verbindet etwas gemeinsam: die Flucht nach Deutschland. Und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Erstes Ziel: Hauptschulabschluss
Damit ihre Integration gelingt, gibt es noch viel zu tun. "Das Erlernen der deutschen Sprache hat absolute Priorität. Mittelfristig sollen die Schüler den Hauptschulabschluss machen und danach eine Ausbildung oder sogar einen anderen Bildungsweg verfolgen", informiert Wolfram Schneider, stellvertretender BBS-Schulleiter.Zum Hintergrund der Weihnachtsaktion sagt Emine: "Wir wollten mit unserer Aktion die Kommunikation unter allen Schülern der BBS fördern und auch etwas über Festlichkeiten und Traditionen in anderen Ländern erfahren. Bei Kerzen und Weihnachtsgebäck kamen die Teilnehmer ins Gespräch und jeder bastelte seinen eigenen Stern. Auch Muslime halfen dabei, unseren Weihnachtsbaum zu schmücken und zeigten Interesse."
Beim Beschreiben der Sterne konnten die Flüchtlinge zeigen, wie sich ihre Deutschkenntnisse entwickelt haben: "Wir sind immer wieder erstaunt, wie schnell sie lernen. Dabei hilft vor allem die Unterbringung in Gastfamilien. Dort müssen sie zwangsläufig unsere Sprache sprechen", so Silke Greinert, SV-Beratungslehrerin.
Vielleicht geht der eine oder andere Wunsch ja auch in Erfüllung.