Meckbach. Seit vielen Jahren kümmert sich Fritz Gilfert um das Fliegerdenkmal im Wald von Meckbach. der 81-jährige Meckbacher ist Zeitzeuge und sah
Meckbach. Seit vielen Jahren kümmert sich Fritz Gilfert um das Fliegerdenkmal im Wald von Meckbach. der 81-jährige Meckbacher ist Zeitzeuge und sah vor 69 Jahren, wie ein junger Pilot im Zweiten Weltkrieg in seiner Maschine abgeschossen wurde. Sein Flug endete auf dem harten Boden des Meckbacher Waldes. Dort befindet sich bis heute das Fliegerdenkmal, das an den jungen Jagdflieger erinnern soll.
Jetzt haben dreiste Diebe einen Rotorflügel gestohlen, den Gilfert zusammen mit einigen Freiwilligen dort aufgestellt hatte. "Es ist einfach eine riesige Sauerei", ärgert er sich. "Unbegreiflich, wie jemand eine Gedenkstätte plündern kann. Der Rotorflügel war in Beton gegossen. Die Diebe haben wahrscheinlich eine Flexsäge benutzt, um den Flügel abzuschneiden."
Eine geplante Aktion, vermutet er. Schließlich fährt niemand mit derartigem Werkzeug zufällig im Wald umher. "Außerdem ist der Flügel schwer, 40 bis 50 Kilo. Die muss man erst einmal von der Absturzstelle zum Wegrand schleppen. Keine leichte Aufgabe, vor allem nicht für einen allein."
Wann genau der Diebstahl von statten ging, kann Gilfert nur erahnen. "Es muss irgendwenn zwischen dem 1. Januar und dem 10. März gewesen sein". Das der Dieb seine Beute zu Geld machen will, glaubt er nicht. "Der Materialpreis liegt höchstens bei 50 Euro", schätzt er. Wahrscheinlicher ist, dass ein Sammler den ideellen Wert des Kriegsreliktes erkannt hat und den Rotorflügel deswegen gestohlen hat.
Mittlerweile hat Gilfert Anzeige bei der Polizei erstattet. Viel Hoffnung, das der Täter gefunden wird, hat er allerdings nicht. "Wenn der Dieb das liest, dann hoffe ich, das er sich schämt", so Gilfert. Dennoch hofft er, dass sich jemand findet, der etwas auffälliges im Zusammenhang mit dem Diebstahl beobachtet hat. "Für sachdienliche Hinweise gibt es eine Belohnung. Wer etwas gesehen hat, soll sich bei mir melden", erklärt er. Telefon: 06621/7 23 69.
+++ EXTRA-INFO ++
Woher stammt der Rotorflügel?
Der gestohlene Rotorflügel stammt nicht von der in Meckbach abgestürzten Maschine. Es ist ein Propellerblatt von einer B 24 – Liberator, einem amerikanischen Bomber, der am 24. Februar 1944 bei Hatterode abgeschossen wurde. Ein Bauer fand ihn beim Ackern seines Feldes und schenkte ihn Fritz Gilfert, der ihn an der Gedenkstätte in Meckbach aufstellte. Etwa vier Jahre lang befand sich der Rotorflügel im Meckbacher Wald, bis die Diebe ihn klauten.
Gilfert hatte geplant, ein Hinweisschild an dem Flügel zu befestigen. "Das hat sich jetzt erledigt", stellt er bedauernd fest.