Festspiel-Nachwuchs probte im wortreich
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Theaterworkshop mit Joern Hinkel eröffnet Schüler-Kulturprojekt
Bad Hersfeld. Noch vor dem offiziellen Probenbeginn zum Festspiel-Stück "Krabat" haben sich bereits rund 100 Schüler aus verschiedenen Bad Hersfelder Schulen des Stoffs angenommen: Im Rahmen des Jugend-Kulturprojekts "Künste öffnen Welten" werden sie sich mit dem bekannten Jugendbuch von Otfried Preußler in vielfältiger Weise auseinandersetzen. Zum Auftakt am Samstag brachte ihnen Festspiel-Regisseur Joern Hinkel seine Interpretation des Stücks näher und setzte mit ihnen die ersten Szenen um.Mit Krabats dramatischer Flucht aus dem kriegsgeschüttelten Kroatien wurde dabei ein aktuelles Thema behandelt. Unter der Anleitung von Bewegungstrainer Ri-chard Weber stellten die Schüler eine panische Flucht vor den beginnenden Kampfhandlungen oder den Überlebenskampf auf einem wackligen Boot dar.
Möglich wurde dies durch die Initiative der Konrad-Duden-Schule, die sich als Kulturschule um die Teilnahme an dem Projekt der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung und des Bundesbildungsministeriums beworben hatte – und die anderen Schulen ebenfalls zur Teilnahme eingeladen hat. Partner sind die Hoehlsche Buchhandlung (die den Schülern die Bücher zur Verfügung stellte), der Verein SMOG sowie das wortreich.Die Teilnahme ist freiwillig, da es sich um ein außerunterrichtliches Projekt handelt, wie Andrea Exner von der KDS berichtet: "Die Schüler werden dafür ihre Nachmittage und Wochenenden opfern."
Und an diesem ersten Theaterworkshop wurden die Schüler bereits ordentlich gefordert."Sie lernen dabei Fertigkeiten, die nicht nur auf der Bühne wichtig sind", meint Regisseur Hinkel; Körper- und Selbstbewusstein, frei zu sprechen, aufeinander einzugehen. Dabei will Hinkel aber bei dem Kulturprojekt nicht nur als Regisseur fungieren und den Schülern seine Interpretation vorstellen, sondern sie auch animieren, sich kreativ einzubringen und eigene Ansätze zu entwickeln "In 100 Menschen steckt mehr als in einem."So wurden die Schüler zur Vorbereitung auf die Szene, in der Krabats Eltern beerdigt werden, ermuntert, eigene Erfahrungen mit dem Thema Tod und Beerdigung zu teilen, und so die Emotionalität dieser Szene erfassen zu können.
Nicht nur schauspielern steht dabei auf dem Programm der Theaterworkshops, die Schüler werden auch die Stiftsruine besuchen, einen Blick hinter die Kulissen werfen und auch mit anderen Mitwirkenden der Festspiel-Produktion in Kontakt kommen. Einige von ihnen werden dann sogar als Statisten oder Helfer an der Aufführung beteiligt sein.Und die Theaterworkshops sind nur ein kleiner Teil des Projekts – die Schüler werden sich natürlich auch mit dem Text befassen und auch andere Interpretationsmittel kreativ ausprobieren. Einige von ihnen werden das Projekt außerdem mit Unterstützung des wortreichs journalistisch begleiten und dokumentieren.