Leserbrief zur Kommunalwahl in Heringen
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Tobias Güntsch fragt nach den Auswirkungen des Kommunalergebnisses auf die Stichwahl.
Tobias Güntsch zur neugewählten Stadtverordnetenversammlung und der anstehenden Stichwahl in der Stadt Heringen.
Die Bürgerinnen und Bürger haben am 6. März entschieden. Von einem "Durchmarsch" einer Person sowie einer Wählergruppierung konnte nicht die Rede sein. Zumindest, wenn man die Sitzverteilung näher betrachtet. 19 Sitze der bislang zusammenarbeitenden CDU, GfH und SPD stehen 12 Sitze der WGH gegenüber. Anscheinend sind wir Heringer doch zufrieden mit dem Einsatz der oft gescholtenen ehrenamtlichen Stadtpolitiker, die nicht der WGH angehören – auch wenn man nicht immer alles gut finden muss. Aber das ist Demokratie. Und wählen, bis einem das Ergebnis passt, gibt es glücklicherweise bei uns nicht.
Welche Auswirkungen hat dies nun auf die kommende Stichwahl am 20. März? Ganz nüchtern betrachtet eine große. Alle Heringerinnen und Heringer haben es nun selbst in der Hand, in welche Richtung sich unsere Stadt entwickeln wird. Soll Heringen drei (?) weitere Jahre von sich Reden machen, durch Streitereien oder wagt die Stadt, wagen wir Bürgerinnen und Bürger einen politischen Neuanfang? Nicht fraglich dürfte sein, dass angefangene sinnvolle Projekte auch zu Ende gebracht werden. Und davon gibt es offenbar so viele, dass diese nicht in drei Jahren allein zu bewältigen sein werden. Denn gut 20 Millionen Euro Investitionen stehen im Haushalt, die noch nicht verausgabt worden sind. Das also hat nichts damit zu tun, wer Bürgermeister sein wird. Das Kandidatenforum im Bürgerhaus hat auch nachgewiesen, dass darin kein großer Unterschied zu sehen war.
Heringen war zwar schon immer etwas anders, aber nun können wir alle beweisen, ob und was uns an unserer Stadt liegt. Die vergangenen Wochen haben wohl deutlich gezeigt, dass Heringen einen Wechsel möchte. Das Ergebnis der Kommunalwahl unterstreicht dies bereits. Nun liegt es an jedem Einzelnen, was er für richtig hält. Aber nur wer zur Wahl geht, hat mitentschieden.
Tobias Güntsch, Heringen