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Der Rüde war bislang in Deutschland unbekannt
Waldhessen. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurde ein neuer Wolf nachgewiesen. Der Wolfsrüde mit dem Kürzel GW1939m war bislang in Deutschland noch nicht in Erscheinung getreten. Auf seine Spur kam das Wolfsmonitoring beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie HLNUG) durch einen Riss: Am 27. Dezember waren Proben von einem toten Rotwild bei Ludwigsau-Ludwigseck entnommen worden. Nun ergaben die Laboruntersuchungen im Senckenberg-Institut in Gelnhausen, dass es sich bei dem Verursacher um einen bislang nicht bekannten Wolfsrüden handelt.
Unklar ist derzeit noch, ob der Wolf damals nur auf der Durchreise in Waldhessen war, oder ob er sich immer noch in der Gegend aufhält. Auf der Suche nach einem eigenen Territorium legen junge Wölfe große Strecken zurück. Bislang sind in Hessen zwei sesshafte Wölfinnen nachgewiesen, eine im Vogelsberg und eine im Stölzinger Gebirge. Das Revier der „Stölzinger Wölfin“ liegt ganz in der Nähe des Rissortes, so dass es nicht ausgeschlossen ist, dass die beiden Tiere voneinander Kenntnis genommen haben.
In den betroffenen Regionen wrd die Ansiedlung von Wölfen vielfach kritisch gesehen. Die Stölzinger Wölfin, die seit dem Frühjahr 2020 als sesshaft gilt, wurde bereits für zahlreiche Angriffe auf Schafe und andere Nutztiere verantwortlich gemacht. Weidetierhalter forderten deshalb den Abschuss der Wölfin.
Nach wie vor ungeklärt ist ein Fall aus dem November vergangenen Jahres, als auf einem Hof in Dankerode Blutspuren gefunden worden waren, die auf einen Wolfsriss hinzudeuten schienen. Allerdings konnten die Gutachter keine Spuren finden, die einen solchen Angriff belegen würden und auch von dem mutmaßlich getöteten Tier, einem Rothirsch, konnten keinerlei Überreste gefunden werden. Alsbald kursierte das Gerücht, Wolfshasser könnten die Spuren gelegt haben, um den Wolf in Verruf zu bringen.