Streit beigelegt: K+S und Gemeinde Gerstungen einigen sich!
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Nach jahrelangem Streit: K+S und Gerstungen haben sich am Dienstag auf einen Vergleich geeinigt
Gerstungen. Die Gespräche zwischen Dr. Burkhard Lohr, Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft und Gerstungens Bürgermeisterin Sylvia Hartung endeten erst wenige Augenblicke vor der angesagten Pressekonferenz im Rathaus der Gemeinde. Vier Monate lang verhandelten die beiden Parteien, um den jahrelang währenden Streit zwischen der Wartburgkreis-Gemeinde und dem Bergbauunternehmen beizulegen.
Dabei ging es vor allem um das Trinkwasser. Dieses sah die Gemeinde nämlich durch das Versenken von Produktionsabwässern des hessisch-thüringischen Kaliwerks Werra bedroht. Wenn nämlich die Lauge wieder aufsteigen würde, dann wäre das Grundwasser und somit auch das Trinkwasser verunreinigt. Seit Jahren stritt man daher bereits vor Gericht.
Direkt zu Beginn der Pressekonferenz wurden dann die wichtigen Verträge unterzeichnet, deren Laufzeit 30 Jahre beträgt. Der Vertrag besagt, dass sich K+S verpflichtet, die Gemeinde Gerstungen bei der Umsetzung eines Handlungskonzeptes zur Optimierung ihrer kommunalen Trinkwasserversorgung zu unterstützen. Die dafür vom Unternehmen zu übernehmenden Verpflichtungen bewegen sich insgesamt im einstelligen Millionenbereich.
Gerstungen hat sich im Gegenzug verpflichtet, die von ihr angestrengten Klage- und Eilverfahren gegen wasserrechtliche Erlaubnisse im Zusammenhang mit der Salzabwasserversenkung sowie dem bereits seit 2007 nicht mehr betriebenen Pufferspeicher Gerstunger Mulde zu beenden und sich für eine einvernehmliche Beilegung der Verfahren gegen die Einleitung von Salzabwasser in die Werra einzusetzen.
Beide Gesprächsführer zeigten sich im Anschluss zufrieden mit der gefundenen Einigung. „Ich freue mich, dass wir eine Vereinbarung geschlossen haben, von der die Umwelt und die Arbeitsplätze gleichermaßen profitieren,“ sagte Dr. Burkhard Lohr. Außerdem bezeichnete er Sylvia Hartung als faire und vertrauenswürdige Verhandlungspartnerin.
Die hingegen freute sich ebenfalls über den beigelegten Streit: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir einen gemeinsamen Weg gefunden haben und bin sicher, diesen auch in Zukunft miteinander gehen zu können. Nur so können die Interessen aller Menschen in der Region gewahrt werden.“ Auch sie fand nun lobende Worte und erklärte, dass es Dr. Lohr gewesen sei, der auf die Gemeinde Gerstungen zukam.
Auch über den Vertragszeitraum von 30 Jahren hinaus haben sich die Vertragspartner verpflichtet, sich bei etwaigen Meinungsverschiedenheiten um einvernehmliche Lösungen zu bemühen.