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30 Jahre Künstler-Nekropole Kassel

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Das Horn-Ensemble „Cornissimo Cassel“ spielte zur Begrüßung und eröffnete dann am Denkmal für Manfred Schneckenburger das künstlerische Programm.
35057_3_35057_IMG_5740.jpg © Krümler

Jubiläumsveranstaltung: Rahmenprogramm rückte die einzelnen Kunstwerke in den Mittelpunkt

Kassel. Nach mehr als zehnjähriger Vorbereitungszeit konnte Ende 1992 der Öffentlichkeit präsentiert werden, was der Kasseler Hochschulprofessor und Initiator Harry Kramer seit 1980 beharrlich vorangetrieben hatte: Die Übergabe der beiden Grabkunstwerke von Rune Mields und Timm Ulrichs am 1. Oktober vor 30 Jahren markiert den offiziellen Beginn der Künstler-Nekropole Kassel im Habichtswald. Zur Feier dieses Jubiläums kamen am Freitag aktuelle und ehemalige Mitglieder des Stiftungsrates, Künstlerinnen und Künstler - darunter Gernot Minke und Timm Ulrichs, - Angehörige verstorbener Künstler, Mitarbeiter von HessenForst, dem Naturpark Habichtswald, der Stadt Kassel sowie viele mit der Nekropole seit Jahren verbundene Gäste zusammen.

„Nur durch das Zusammenwirken der beteiligten Behörden – dem Regierungspräsidium, der Forstverwaltung, mehrerer Ämter der Stadtverwaltung – und vor allem durch das Engagement der Künstlerinnen und Künstler konnte die ungewöhnliche und bis heute einzigartige Vision von Harry Kramer verwirklicht werden“ betonte Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker bei der Begrüßung der Gäste. Insbesondere die vergangenen Monate hätten eindrucksvoll gezeigt, so die Kulturdezernentin, „wie der gemeinsame Wille zur Weiterentwicklung der Künstler-Nekropole in der langfristig guten Zusammenarbeit und in der großzügigen Unterstützung durch die Sponsoren geteilt und geschätzt wird.“

Im letzten Jahr wurden sowohl das Denkmal für den im Jahr 2019 verstorbenen Manfred Schneckenburger, langjähriges Mitglied des Stiftungsrates der Künstler-Nekropole sowie zweifacher Künstlerischer Leiter der documenta, aufgestellt, als auch der beeindruckende Lehmkuppelbau von Prof. Gernot Minke eingeweiht. Im Juni 2022 war das Grabkunstobjekt von E. R. Nele unweit des Blauen Sees feierlich übergeben worden.

„Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne und stundenlang über die Nekropole und ihre Geschichte reden kann“, begann Gerold Eppler, Vorsitzender des Stiftungsrates seinen Rückblick, um dann dem Publikum schmunzelnd zu versichern, sich an diesem Jubiläumstag doch kurz zu fassen. „In den vergangenen 30 Jahren hat die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod an diesem Ort auf unterschiedliche Weise bildnerische Gestalt angenommen mit jedem Kunstwerk hat sich die Nekropole verändert, sie ist ein Projekt, das sich ständig im Wandel befindet,“ so Eppler. „In der Zukunft wollen wir daher neue Möglichkeiten der Weiterentwicklung ausloten und es schaffen, die Nekropole auch für andere Bestattungsformen zu öffnen.“

Das Horn-Ensemble „Cornissimo Cassel“ eröffnete am Denkmal für Manfred Schneckenburger das künstlerische Programm der Jubiläumsveranstaltung. Konzipiert wurde es von der Kasseler Chorleiterin Susanne Schmidt und war unter der Beteiligung vieler Künstlerinnen und Künstler - u. a. der Chor Con Brio, Cornissimo Cassel, Felix Krämer, oder Katharina grote Lambers - individuell auf alle bisher umgesetzten Kunstwerke zugeschnitten. Neben bewegenden Rezitationen wurden die Monumente durch instrumentale Solodarbietungen, Tanzperformances und eindrucksvolle Chor-Kompositionen geehrt. Zum Abschluss war am im Jahr 2003 umgesetzten Cortenstahl-Monument „Denk-Ort“ von Ugo Dossi vom Perkussionisten Steffen Moddrow eine Improvisation zu hören, bevor dieser gemeinsam mit dem Hornquartett ein Stück von Lew Pollack intonierte.

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