585.000 Euro Landesmittel für Frauenhaus Kassel

Staatssekretärin Anne Janz überreicht Bewilligungsbescheid
Kassel Die Landesregierung unterstützt den Erweiterungsbau des Frauenhauses in Kassel mit 585.000 Euro. Den entsprechenden Bewilligungsbescheid hat Sozial- und Integrations-Staatssekretärin Anne Janz vergangene in Kassel an Bürgermeisterin Ilona Friedrich und an den Dezernenten für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr, Christof Nolda, übergeben. „Frauenhäuser sind Schutzeinrichtungen für akut gewaltbetroffene oder von Gewalt bedrohte Frauen“, sagte die Staatssekretärin. „Der Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt ist ein Kernanliegen der Landesregierung. Deswegen freue ich mich ganz besonders über den Neubau des Frauenhauses in Kassel, der zusätzliche Plätze für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder schafft und damit ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Istanbul-Konvention ist“, so Anne Janz.
„Seit nunmehr 44 Jahren erhalten Frauen in Notsituationen mit ihren Kindern im Kasseler Frauenhaus Sicherheit, Schutz und kompetente Unterstützung. Hier können Lebenswege eine andere Richtung einschlagen. Es ist ein Ort, an dem Verzweiflung ein Thema ist, aber auch Erleichterung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft wohnen“, sagte Bürgermeisterin Friedrich, die explizit allen dankte, die sich viele Stunden mit Empathie und Engagement für die Interessen von Frauen einsetzen.
Der Neubau wird barrierefrei gestaltet, so dass sich Frauen und Kinder mit Gehbehinderung uneingeschränkt im Haus bewegen und an Gemeinschaftsaktivitäten teilhaben können. Auch die Bedarfe von Frauen und Kindern mit Hör- oder Seheinschränkung werden berücksichtigt. „Frauen mit Behinderung sind überdurchschnittlich oft von Gewalt betroffen. Das Vorhaben schließt Lücken im Hilfesystem und erleichtert Frauen mit Einschränkungen einen gleichberechtigten Zugang zu Hilfe und Unterstützung. Mit dem barrierefreien Neubau wird ein inklusiver Ort geschaffen, der Frauen den Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben eröffnet“, so Staatssekretärin Janz. „Eine Erweiterung der Platzzahl und die Schaffung von Barrierefreiheit ist dringend notwendig. Ich bin froh, dass die Umsetzung in gemeinsamer Verantwortung zwischen Bund, Land und Kommune nun gelingt“, fügte Bürgermeisterin Friedrich hinzu.
„Wir sind sehr dankbar für die erheblichen finanziellen Förderungen durch Land und Bund. Durch den Erweiterungsbau können wir das Schutzniveau für Frauen und Kinder in Kassel weiter erhöhen. Das Gebäude wird dabei in ökologischer Bauweise errichtet mit deutlich reduziertem Energiebedarf“, sagte Stadtbaurat Christof Nolda.
Parallel zu den Landesmitteln stellt der Bund im Rahmen des Bundesförderprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ Mittel in Höhe von rund 5,53 Millionen Euro für den Neubau bereit.