Antisemitismus dürfe keinen Platz haben in unserer Gesellschaft - „und wird auch keinen Platz auf der documenta bekommen!“, so Geselle. Das Kuratorenteam habe sich im Vorfeld klar und sehr deutlich gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und gewaltbereiten religiösen Fundamentalismus sowie gegen jede Art von Diskriminierung positioniert.
„Die Freiheit der documenta, über in Mitteleuropa gesetzte Positionen zu sprechen, mag mitunter für uns Deutsche aus unserer kulturellen Identität heraus schwer nachzuvollziehen oder gar zu ertragen sein. Solange aber keine Rechtsverletzung stattgefunden hat, muss man - soll die künstlerische Freiheit weiterhin garantiert werden - kritische Diskurse ertragen können. Ich habe es bedauert, dass die geplante Gesprächsreihe „We need to talk“ aufgrund der medialen Debatte im Vorfeld der Eröffnung nicht zustande kam. Ich wünsche mir nun, dass man die 100 Tage der documenta fifteen als Beginn eines offenen, ehrlichen und vor allem sachlichen Dialogs begreift“, sagt Christian Geselle.