Im vergangenen Jahr waren zunächst fünf der Bigbelly-Modelle angeschafft worden, um Kassels Infrastruktur an Papierkörben zu ergänzen. Als Standorte wurden Scheidemannplatz, Friedrichsplatz, Drahtbrücke /Unterneustadt, Grimmwelt und alte Hauptpost gewählt. Nun kommen sechs der 6.200 Euro teuren Abfallbehälter am Dorfplatz Bettenhausen, der Elisabeth-Selbert-Promenade, der Friedrich-Ebert-Straße (Platz der 11 Frauen, 2 x) sowie dem Kongress Palais (2x) hinzu. In naher Zukunft sollen vier weitere Bigbelly-Papierkörbe im Stadtgebiet aufgebaut werden.
Auf dem Dach der Papierkörbe sind langlebige Solarmodule verbaut, die für die Stromversorgung sorgen. Nach Angaben des Herstellers genügt bereits eine Stunde normale Tageslicht, um den Bigbelly-Solar für einen Monat lang mit Strom zu versorgen. Im Inneren des Papierkorbes befindet sich neben einem 110 Liter Behälter für die Abfälle die solarbetriebene Presse, die den Abfall in regelmäßigen Abständen in dem Innenbehälter verdichtet. Das Fassungsvermögen des Behälters soll durch das Verdichten des Abfalls fünf bis sieben Mal höher sein, also circa 700 Liter.
Im Vergleich zum üblichen Straßenpapierkorb, der abhängig vom Modell 48 Liter oder 100 Liter fasst, müssen die Beschäftigten der Stadtreiniger den neuen Papierkorb folglich viel seltener leeren. Dies führt zu geringeren Betriebskosten, weniger Fahrbewegungen, einer optimierten Tourenplanung und wirkt sich positiv auf die CO² Bilanz aus. Darüber hinaus meldet der Solar-Papierkorb seinen aktuellen Füllstand über eine Funkverbindung, wodurch sich ein optimiertes Leerungsintervall festlegen lässt.
Als besonders vorteilhaft erweist sich in der Corona-Zeit das Fußpedal, worüber sich die Einwurfklappe ohne Handberührung für den Abfall öffnen lässt. Aus Sicherheitsgründen kann man über die Einwurfklappe nicht in das Innere des Behälters greifen. Für die Entsorgung der Zigaretten finden die Raucher am oberen Rand eine Metallplatte zum Ausdrücken der Zigarette und vorne einen gekennzeichneten Einwurfschacht.