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Briefwechsel: Grüne Bedrohung für Flughafen in Calden

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Von: Rainer Hahne

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Chefredakteur Rainer Hahne wendet sich im Bezug zum Thema Flughafen Kassel-Calden an Wirtschaftsminister Al Wazir.

Guten Tag, Herr Al Wazir,

Sie sind in Hessen Wirtschaftsminister? Warum? Keine Ahnung. Da müssen Sie mal Ihren schwarzen Koalitionspartner fragen. Dem passt Ihre mittlerweile ruhige, fast devote Art wohl so richtig in den Kram.

Nichts mehr ist von Ihrer großen Klappe, die Sie zu Oppositionszeiten gehabt haben, übrig geblieben. Was ist nur aus Ihren Forderungen geworden, Politik transparent zu gestalten?

Schon bei Ihrem ersten Besuch damals in Nordhessen hatte ich vorgeschlagen, ein Energiegespräch mit Ihnen zu führen. Nach langem Hin und Her hat dieses Gespräch statt gefunden – aber ohne Presse. Soviel zu Ihrer Transparenz.

Aber ganz so schlimm war das auch nicht. Langweilig sei das Gespräch gewesen. Auf ein grünes Energiekonzept wurde vergeblich gewartet. Aber dafür haben Sie wenigstens Ihren Hass auf Flughäfen beibehalten. Ich kann mich noch gut an den Tag der Flughafeneröffnung erinnern. Im 15-Minutentakt wurde Ihr Genörgel über den Flughafen ausgestrahlt. Damals war das nur lästig wie Ameisen beim Picknick.

Die Verantwortlichen der damaligen schwarz-gelben Landesregierung haben immer wieder betont, dass der Neubau des Flughafens in erster Linie für die Wirtschaft gebaut wurde. Wenn Sie, Herr Wirtschaftsminister,   nur einmal am Flughafen gewesen wären, wüssten Sie, dass dort rege von luftfahrtaffinen Firmen gebaut worden ist. Aber das interessiert Sie ja nicht. Sie haben  ganz offensichtlich während der Koalitionsgespräche einen Freifahrtschein in puncto Airport Kassel bekommen. Und den wollen Sie jetzt wohl mit aller Gewalt einsetzen.

In Frankfurt müssen Sie ja wohl im Gegenzug beim Flughafen die Füße still und die Klappe meist halten. Dafür halten Sie sich bei uns schadlos und lassen überprüfen wie man unseren Flughafen herabstufen kann. Da man mit einer einfachen Herabstufung zum kontrollierten Verkehrslandeplatz kaum etwas sparen kann, haben Sie wohl einen unkontrollierten Verkehrslandeplatz im Sinn. Was das ist? Gehen Sie mal auf dem Segelflugplatz auf dem Dörnberg spazieren. Da sehen Sie das.

In einigen Wochen dürfte auch dem letzten Nordhessen klar sein, in welchem Ausmaß Sie unserer Region schaden wollen. Zu einem Logistikschwerpunkt gehört eben ein Flughafen dazu. Aber davon können Sie keine Ahnung haben. Sie haben Politik studiert. Ihren Staatssekretär Samson können Sie auch nicht fragen. Der ist Lehrer. Der Flughafen kann mir nur leid tun.

Mit fliegerischen Grüßen

Rainer Hahne

Chefredakteur

P.s. Haben Sie eigentlich schon mal eine Sekunde darüber nachgedacht, was Ihr Flughafenhass mit den Menschen macht, die dort arbeiten? Ich war dabei als die, die Sie jetzt entlassen wollen, den Schritt aus der Langzeitarbeitslosigkeit in den Vollerwerb geschafft hatten. Diesen Jubel werde ich nie vergessen. Sie werden das nicht verstehen können. Sie haben ja nie gearbeitet.

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