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Briefwechsel: Nolda - Heute hüh, morgen hott!

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Von: Rainer Hahne

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Extra Tip, Redaktionsgespräch, Stadtbaurat, Christof Nolda
Extra Tip, Redaktionsgespräch, Stadtbaurat, Christof Nolda © Lokalo24.de

Der Briefwechsel von Chefredakteur Rainer Hahne richtet sich auch dieses mal an Stadtbaurat Christof Nolda.

Sehr geehrter Stadtbaurat Christof Nolda,eigentlich hatten wir uns mit einer Träne im Knopfloch innerlich bereits von Ihnen verabschiedet. Zu klar war das Signal aus Potsdam. In der Schwarz-rot-grünen Stadtregierung konnte Grün den Stadtbaurat vorschlagen und hat sich für Sie entschieden. Eine einfache Wahl. Soviel gute Leute gibt es in dem Bereich nicht. Und grüne erst recht nicht. Und ganz unter uns: Man muss schon ganz schön schmerzfrei sein, um sich diesen Job anzutun. Wenn ich höre, wie Ihre Arbeit in Kassel von einigen "Spezialisten" beurteilt wird, könnte man denken, Sie hätten die ganze Stadt in Trümmer gelegt. Ich sehe nur nirgends Ruinen. Die Vorwürfe konnten noch so blödsinnig sein. Sie wurden gebetsmühlenartig wiederholt.Aber wir haben ja im amerikanischen Wahlkampf gelernt, dass Argumente keine Rolle mehr spielen. Auch Trump konnte ja bekanntlich einen Schwachsinn erzählen, dass sich die Balken bogen. Machte nichts. Es wurde geglaubt. Ich freue mich jetzt schon auf die mexikanische Mauer.In Potsdam stehen die Pfiffikusse der dortigen Stadtpolitik in der Zwischenzeit vor einem Scherbenhaufen. Schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter für das Zerbrechen der Stadtregierung zu.

Aber Sie, Herr Nolda, sind ja wieder zurück in Kassel. Und hier ist es auch nicht allzu viel besser. Seitdem die Wähler in ihrer unendlichen Weisheit die AfD in das Rathaus geschickt hat, gibt es keine Stadtregierung mit Mehrheit mehr. Für jede Entscheidung muss die Zustimmung einer kleinen Oppositionspartei erkauft werden. Und das ist teuer.

Jetzt kommt der Haushalt auf den Tisch. Wenn der versaubeutelt wird, kann man allen Beteiligten nur raten, sich von der Politik zurück zu ziehen. Denn das würde bedeuten, dass der Stadt und ihren Bürgern Schaden in zweifacher Millionenhöhe zugefügt würde. Ob sich einige Herren dadurch von ihren politischen Sandkastenspielen abhalten lassen, scheint zweifelhaft.

Ausgerechnet CDU-Fraktionschef Michael von Rüden, bisher nicht negativ aufgefallen,  hat das Spiel mit einer rüden Beleidigung zweier FDPler eröffnet. Es bleibt zu hoffen, dass er dafür rechtlich zur Rechenschaft gezogen wird, bevor das Schmutzspiel entgültig ausufert.

FDP-Nölke hetzt – in Ermangelung eigener politischer Ziele – weiter gegen Rot-Grün und ist nicht regierungsfähig.  Der Freie Wähler Bernd Hoppe biete sich als Mehrheitsbeschaffer an. Doch seine ehemaligen Genossen trauen ihm nicht weiter, als sie ihn werfen können. Es bleibt abzuwarten, wie lange sie diese Haltung noch durchhalten können.

Mit politischen  Grüßen

Rainer HahneChefredakteur

P.s. Bauen Sie also unverdrossen weiter an der Zukunft unserer schönen Stadt und trösten Sie sich mit der Gewissheit, dass kein Stadtbaurat Deutschlands ungeteilte Zustimmung findet. Stadtbaurat und Bundestrainer kann bekanntlich jeder.

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