Gespannt verfolgten die Zuhörer auch die Gesprächsbeiträge der Podiumsgäste, welche Claus Peter Müller von der Grün als Moderator gekonnt aus der Reserve lockte.
Dr. Markus Menges von der WINGAS GmbH erläuterte, dass Versorgungssicherheit bedeutet, die gewünschte Energie steht jederzeit, an jedem Ort zur Verfügung und ist bezahlbar. Deutschland habe einen hohen Energiebedarf, ein Drittel davon für die Industrie. Da wird man auf Kompromisse angewiesen sein. Katharina Koch vom Wurstehimmel in Calden gehörte zu den Optimisten und plädierte dazu, stärker an die regionalen Strukturen zu glauben. Allerdings werden wir künftig Verzicht üben müssen. Versorgungsengpässe betreffen auch die Arzneimittelbranche. Reinhard Belling von der Vitos gGmbH erklärte, dass vor zwanzig Jahren noch zwei Drittel der Arzneien in Europa produziert wurden, nun ist es nur noch ein Drittel. So liegen z.B. die Preise für in China gefertigte Coronatests bei rund einem Viertel. Auftretende Warenengpässe könne man nur durch Einkaufsgemeinschaften lösen. Als politischer Vertreter saß Florian Schneider, Mitglied des Hessischen Landtags, in der Runde und stellte die Grundsatzfrage, inwieweit wir uns in fremde Hände begeben wollen. Die Gesellschaft muss die Wahrheit vertragen, Sicherheit kostet Geld. Jedoch müsse man die Kosten umschichten und Schwache entlasten. Die Frage des Moderators, ob es uns gelingen würde, bis 2045 klimaneutral zu sein, bejahten die meisten. In der Krise steckt auch eine Chance: Neue Technologien und Geschäftsmodelle werden entstehen. Kai Georg Bachmanns Glaube an die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Region wurde durch die Kasseler Universitätspräsidentin, Frau Prof. Dr. Ute Clement, und Markus Exner, Geschäftsführer von Pro Nordhessen gestärkt. Und bevor es ans Buffet und zum Netzwerken ging, fasste er zusammen: Die beste Energie ist die, die wir einsparen.