- 0 Kommentare
- Weitere
Im ersten Bericht des Bundesausschusses wurde dabei die Geburtshilfe der Agaplesion Diakonie-Kliniken in Kassel mit „unzureichender Qualität“ bemängelt.
Kassel. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den ersten Bericht (hier zum ausführlichen Bericht) über Qualitätsergebnisse veröffentlicht, die für die Krankenhausplanung relevant sind. Darin enthalten sind die Ergebnisse aus dem Erfassungsjahr 2017 zu elf Qualitätsindikatoren aus den Bereichen gynäkologische Operationen, Geburtshilfe und Mammachirurgie (Behandlung bei Brustkrebs).
Wie der Spiegel (hier) angibt, wurde dabei die Geburtshilfe der Agaplesion Diakonie-Kliniken in Kassel mit „unzureichender Qualität“ bemängelt. Laut Ergebnisliste war die Abwesenheit eines Kinderarztes bei zwei Frühgeburten der Grund. Die Diakonie war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Getestet wurde unter anderem die Anwesenheit eines Pädiaters (Kinderarztes) bei Frühgeburten, die E-E-Zeit (die Zeit bei Geburtskomplikationen, die zwischen der Entscheidung für einen Notkaiserschnitt und der tatsächlichen Entbindung des Kindes vergeht) bei Notfallkaiserschnitt über 20 Minuten und die Antibiotikaprophylaxe bei Kaiserschnittentbindungen.
Alle Krankenhausstandorte mit statistisch auffälligen Indikatorergebnissen erhielten die Gelegenheit, zu erklären, warum ihr statistisch auffälliges Ergebnis nicht als ein Qualitätsproblem zu werten sei. Die Ergebnisse sollen Patienten helfen, Auswahlentscheidungen für ein oder gegen ein Krankenhaus zu treffen.
Stellungnahme der Agaplesion Diakonie Kliniken Kassel: "Keine Gefährdung von Mutter und Kind"
Jennifer John, Leiterin der Unternehmenskommunikation, kommentiert die Bewertung folgendermaßen:
"Von unseren 1.942 Geburten im Jahr 2017 mussten wir zwei „auffällige“ Geburt verzeichnen. Diese sind nicht fußläufig in unser Krankenhaus gekommen, sondern wurden uns in beiden Fällen von dem Rettungsdienst zugewiesen.
Aufgrund der Abmeldung in IVENA des Perinatalzentrums Klinikum Kassel wurde uns eine Patientin zugewiesen, wohlwissend dass Schwangere mit Frühgeburtsbestrebungen ausschließlich in einem Perinatalzentrum versorgt werden dürfen. Eine Weiterverlegung in das nächstliegende Perinatalzentrum (Göttingen oder Marburg) war aufgrund der fortgeschrittenen Geburt und der Transportentfernung nicht möglich gewesen. Dies hätte ansonsten ggf. eine Geburt im Rettungswagen ohne geburtshilfliche und kinderärztliche Betreuung bedeutet.
Die zweite Patienten wurde ebenfalls über den RTW eingeliefert, auch hier war eine Weiterverlegung in der Perinatalzentrum Kassel nicht möglich, aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums der Geburt. Jedoch wurde umgehend die kooperierenden Kinderärzte des Klinikum Kassels über den Geburtsverlauf informiert.
Wir möchten jedoch betonen, dass zu keiner Zeit in den beiden Fällen eine Gefährdung von Mutter und Kind gegeben hat und beiden durch die Durchführung an unserem Standort kein Schaden entstanden ist."