Parallel zur HWK-Konjunkturumfage hat auch die Kreishandwerkerschaft Kassel wieder eine Blitzumfrage unter ihren Mitgliedsbetrieben durchgeführt, um ein „nicht repräsentatives Stimmungsbild“ einzufangen“, so Kreishandwerksmeisterin Alexandra Kaske-Diekmann. „Gerade haben sich die Betriebe halbwegs von Corona erholt, da folgt der nächste Schlag“. Wobei es dieses Mal eher andere Gewerke treffe. Immerhin erwarten nur 50 Prozent der befragten Handwerksbetriebe eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland, 80 Prozent sind es dagegen bei Umfragen in der Gesamtbevölkerung.
Die Ergebnisse der Herbst-Konjunkturumfrage 2022 erläuterte HWK-Volkswirt Dr. Matthias Joseph. „Die aktuelle Geschäftslagebewertung fällt in den einzelnen Handwerksbranchen sehr unterschiedlich aus. Insbesondere in den Bau- und Ausbaugewerken ist die Situation noch gut, sie zehren noch von den hohen Auftragsreserven. Ganz anders ist die Lage bei den energieintensiven oder konsumorientierten Gewerken. Die hohe Inflation und die Preisanpassungen hinterlassen hier besonders tiefe Spuren“. Aber auch im Kfz-Gewerbe, bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf und dem personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe machten anhaltenden Lieferschwierigkeiten, Verzögerungen bei der Auftragserledigung und vor allem die Zurückhaltung der Kunden zu schaffen. Große Sorgen macht die Entwicklung der Auftragseingänge, sie sind branchenübergreifend deutlich nach unten gegangen. „Die Einkaufspreise für Rohstoffe, Vorprodukte und Energie haben auch im Berichtsquartal weiter zugelegt. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen“.