Dabei hat sich das Duo auf keine bestimmten Automarke spezialisiert. „Geht eigentlich gar nicht“, meint Kroh, „es gibt so viele tolle Automobilhersteller, die so zahlreiche unterschiedliche spektakuläre Modelle gebaut haben. Es macht genauso Spaß an einem Citroen DS zu schrauben wie an einem Austin Healey 3000 oder einem Lamborghini Espada.“
Bei der Fehlersuche entscheidend sei, und das gelte für alle klassischen Automobile, dass man andere Fähigkeiten besitze, als sie heutzutage in einer herkömmlichen Werkstatt gefragt sind. Kroh: „Ich saß bei einer Diagnosefahrt mit einem Azubi im Wagen. Ich fragte ihn: ‘Spürst Du das? Dass die Vorderachse hoppelt?‘ Bei uns braucht man Geruchs- und Geschmackssinn und ein ‘Popometer‘. Was man nicht unbedingt braucht ist ein modernes Diagnosegerät.“
Wobei jetzt langsam die Autos in die Jahre kommen, bei denen mehr Elektrik verbaut wurde als noch vor 40 Jahren. „Das ist interessant zu sehen“, sagt Völlmar, „oft, wenn jemand so um die 50 ist, gönnt er sich ein Auto, das er in seiner Kindheit toll fand, dass ihn quasi als Kind oder Jugendlichen begleitet hat. Jüngstes Beispiel: Der Golf 1 kam 1974 auf den Markt. Für das Top-Modell, den GTI im guten Zustand, werden heute zum Teil um die 30.000 Euro aufgerufen. Neupreis damals: 14.000 DM.“
Aber wenn es hart auf hart kommt, helfen Kroh und Völlmar auch mal einem Autoliebhaber, dessen Wagen noch gar kein Oldtimer ist. Beispiel: „Wir hatten einen Kunden, dessen Jaguar – ein S-Type Baujahr 2005 – Probleme machte“, so Kroh, „mehrere Vertragswerkstätten hatten schon erfolglos nach dem Fehler gesucht. Bis er uns bat mal nachzuschauen. Schließlich stellte sich heraus, dass es an der Stromzufuhr zu einem Steuergerät lag.“
Das ist wahre Liebe zum Automobil.