Aus den Bereichen Bildende Kunst, Lehramt Kunst, Produktdesign und Visuelle Kommunikation finden unterschiedliche Positionen von 22 Absolvent:innen auf spielerische Weise Ausdrucksmöglichkeiten, die eine künstlerische Geste und eine bestimmte Zeitlichkeit kommunizieren. In der documenta-Halle treffen raumgreifende Installationen, Filmscreenings, performative Interventionen zu skulpturalen und zeichnerischen Werken aufeinander. „Die ausgestellten Arbeiten werden teilweise formal, inhaltlich oder metaphorisch miteinander verbunden beziehungsweise gegenübergestellt. Sie zeigen das diskursive Potenzial und die Prägnanz innerhalb dieser besonderen Ausstellung“, so Bürgi.
Die Examen 2022 macht die Bandbreite der künstlerisch-gestalterischen Positionen sichtbar, die die Kunsthochschule Kassel vereint. Für die Ausstellungskuratorin war es eine positive Herausforderung, für eine feststehende Personengruppe und deren Werke einen schlüssigen Rahmen zu bieten, „ohne den Ausstellenden eine thematische oder inhaltliche Ausrichtung zu unterstellen oder die Diversität der Positionen damit zu untergraben“, sagt Bürgi. Doch diese Interdisziplinarität empfand sie zugleich als eine riesige Chance, die es ihr erlaubt habe, mit vielen unterschiedlichen Personen und vielfältigen Ausrichtungen zusammenzuarbeiten.
Die Examen will auch einen Dialog fördern. Unter dem Motto „begleiten statt führen“ sollen durch die offenen Rundgänge Gespräche über die ausgestellten Arbeiten angeregt und verschiedene Vorstellungen von Kunst gemeinsam mit den Besucher:innen diskutiert werden.
Die Ausstellenden:
Alexandra Leibmann, Alexandra Münzner, Alix Kokula, Andreas Rosental, Arianna Waldner Bingemer, Betta Eichner, Carim Al Samarraie, Christian Küster, Denise Bause, Fiona Dietz, Florian Bode, Herr von Rehtanz, Johanna Brummack, Josef Hatikov, Julian Angermann, Marlies Lamberg, Marlon Middeke, Nico Buurman, Rike Suhr, Sebastian Foerster, Sebastian Gneiting, Sebastian Ullmann und Tim Rudolph.
Marlene Bürgi ist freischaffende Kuratorin und Autorin. Sie lebt und arbeitet in Lausanne (Schweiz). 2016 absolvierte sie ihren Master in Museologie und Sammlungsgeschichte an der Universität Leiden (NL). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt insbesondere auf Theorien visueller Ordnungsstrukturen und unsichtbarer Machtdispositive im Bereich der zeitgenössischen Kunst. Von 2018 bis 2022 war sie für die Fondation Beyeler tätig und wirkte dort an verschiedenen zeitgenössischen Ausstellungen mit.
Der Katalog (Gestaltung: Alix Kokula) zur Ausstellung ist während der Ausstellungslaufzeit in der documenta-Halle erhältlich. Text: Cigdem Özdemir