In Ihrem Grußwort sagte Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst: „Spätestens Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat gezeigt, wie abhängig wir von fossiler Energie sind. Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir zukunftsweisende Forschung, die Technik kontinuierlich weiterentwickelt. Das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystem IEE arbeitet an diesen wichtigen Fragen unserer Zeit – nun noch effektiver. Der Neubau führt die über Kassel verteilten Institutsbereiche zusammen und bietet neuen Platz für technische Weiterentwicklungen.“ Aus Anlass des Institutsjubiläums würdigte Angela Dorn die Forschungsarbeiten der gesamten Region Nordhessen: „Wir feiern heute auch 35 Jahre angewandte Spitzenforschung im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energiesystemtechnik. Die Forschung des IEE hat die Entwicklung dieser Technologien vorangetrieben und sie effizienter, zuverlässiger und kostengünstiger gemacht. Durch die Arbeit des IEE, weiterer Fraunhofer-Institute und der Universität Kassel mit ihren ingenieur- und umweltwissenschaftlichen Schwerpunkten hat sich Nordhessen zur führenden Region im Bereich der umweltfreundlichen Energiesysteme entwickelt.“
Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fiel, war der des Gründers Prof. Dr. Werner Kleinkauf. „Nach der ersten Ölpreiskrise 1973 begann ein generelles Hinterfragen fossiler Energieträger“, erinnerte er sich an seine Intention, die 1988 zur Gründung des Institutes für Solare Energieversorgungstechnik ISET führte. Dieses wurde 2009 in die Fraunhofer-Geselllschaft integriert und 2018 in das eigenständige Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE überführt. „Als ein führendes Institut für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und der Energiewirtschaft hat das IEE in den letzten Jahren zahlreiche Erfolge erzielt“, unterstrich Fraunhofer-Vorstand Prof. Dr. Alexander Kurz.
Nach den Redebeiträgen und einem Podiumsgespräch über das architektonische Konzept des Gebäudes sowie die darin integrierte „Kunst am Bau“ konnten sich die Gäste auf eine Entdeckungstour durch ausgewählte Labore begeben, bevor am Nachmittag weitere Podiumsgespräche stattfanden, u. a. über „Digitalisierung – smarte Prozesse für die Energiewirtschaft“ oder „Resilienz – Stabilität und Flexibilität des Energiesystems“.