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Gleich zwei gute Gründe für einen Festakt

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Für die mittlerweile 450 Mitarbeitenden des Fraunhofer IEE ist in Kassel eine neue zentrale Forschungsumgebung entstanden.
Für die mittlerweile 450 Mitarbeitenden des Fraunhofer IEE ist in Kassel eine neue zentrale Forschungsumgebung entstanden. © Fraunhofer IEE

Kasseler Fraunhofer IEE weiht neuen Campus ein und feiert 35-jähriges Jubiläum

Kassel „Wenn Sie in den Saal blicken, was denken Sie dann gerade“, wollte Moderatorin Carmen Hentschel von Dr. Reinhard Mackensen wissen, noch bevor sie den offiziellen Teil der Veranstaltung eröffnete. „Ich bin einfach überwältigt von diesem Zuspruch“, freute sich der Fraunhofer Institutsleiter IEE angesichts der rund 300 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die am vergangenen Mittwoch zusammen mit der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, Fraunhofer Vorstand Alexander Kurz sowie Kassels Baudezernent Christof Nolda den neuen Campus des Fraunhofer IEE in Kassel feierlich einweihten und zum 35-jährigen Jubiläum gratulierten.

Für die mittlerweile 450 Mitarbeitenden des Fraunhofer IEE ist in Kassel eine neue zentrale Forschungsumgebung entstanden. Ein großes Technikum mit Fachlaboren für Leistungselektronik, Stromrichter, Mittelspannungstechnik, Batteriesysteme, Wasserstoff, Wärmenetze und digitale Netzleittechnik eröffnet nun erweiterte Möglichkeiten, die Wirtschaft durch angewandte Forschung in diesen wichtigen Innovationsfeldern zu unterstützen. Bezogen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Neubau mit 325 Büroarbeitsplätzen dem Technikum und Laboren schon vor einem Jahr Um Fraunhofer genügend Platz auch für die weitere Entwicklung des Instituts zu ermöglichen, hatte die Stadt Kassel das ehemalige Zollgelände nördlich des Hauptbahnhofs von der Deutschen Bahn erworben, als Baugebiet entwickelt und dann zwei Drittel davon an die Fraunhofer-Gesellschaft für den Neubau veräußert.

In Ihrem Grußwort sagte Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst: „Spätestens Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat gezeigt, wie abhängig wir von fossiler Energie sind. Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir zukunftsweisende Forschung, die Technik kontinuierlich weiterentwickelt. Das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystem IEE arbeitet an diesen wichtigen Fragen unserer Zeit – nun noch effektiver. Der Neubau führt die über Kassel verteilten Institutsbereiche zusammen und bietet neuen Platz für technische Weiterentwicklungen.“ Aus Anlass des Institutsjubiläums würdigte Angela Dorn die Forschungsarbeiten der gesamten Region Nordhessen: „Wir feiern heute auch 35 Jahre angewandte Spitzenforschung im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energiesystemtechnik. Die Forschung des IEE hat die Entwicklung dieser Technologien vorangetrieben und sie effizienter, zuverlässiger und kostengünstiger gemacht. Durch die Arbeit des IEE, weiterer Fraunhofer-Institute und der Universität Kassel mit ihren ingenieur- und umweltwissenschaftlichen Schwerpunkten hat sich Nordhessen zur führenden Region im Bereich der umweltfreundlichen Energiesysteme entwickelt.“

Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fiel, war der des Gründers Prof. Dr. Werner Kleinkauf. „Nach der ersten Ölpreiskrise 1973 begann ein generelles Hinterfragen fossiler Energieträger“, erinnerte er sich an seine Intention, die 1988 zur Gründung des Institutes für Solare Energieversorgungstechnik ISET führte. Dieses wurde 2009 in die Fraunhofer-Geselllschaft integriert und 2018 in das eigenständige Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE überführt. „Als ein führendes Institut für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und der Energiewirtschaft hat das IEE in den letzten Jahren zahlreiche Erfolge erzielt“, unterstrich Fraunhofer-Vorstand Prof. Dr. Alexander Kurz.

Nach den Redebeiträgen und einem Podiumsgespräch über das architektonische Konzept des Gebäudes sowie die darin integrierte „Kunst am Bau“ konnten sich die Gäste auf eine Entdeckungstour durch ausgewählte Labore begeben, bevor am Nachmittag weitere Podiumsgespräche stattfanden, u. a. über „Digitalisierung – smarte Prozesse für die Energiewirtschaft“ oder „Resilienz – Stabilität und Flexibilität des Energiesystems“.

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