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Friedensstatue der Trostfrauen von Uni Kassel-Leitung abgerissen

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Friedensstatue und Mahnmal für die koreanischen „Trostfrauen“, die als Zwangsprostituierte von japanischen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges missbraucht worden sind.
Friedensstatue und Mahnmal für die koreanischen „Trostfrauen“, die als Zwangsprostituierte von japanischen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges missbraucht worden sind. © Fischers Fritz

Die Statue der Trostfrauen „Nujin“ auf dem Gelände vor dem Studierendenhaus musste weichen

Kassel Seit 2022 steht die Friedensstatue der Trostfrauen „Nujin“ auf dem Gelände vor dem Studierendenhaus. Der AStA hatte diese damals als Dauerleihgabe vom Koreaverband zur Verfügung gestellt bekommen, um die Friedensstatue bei sich auszustellen. Am 9. März wurde die Friedensstatue von der Leitung der Universität Kassel abgerissen.

Violetta Bock, Stadtverordnete der Linken erläutert: „Die Friedensstatue gedenkt der Frauen, die im Asien-Pazifik-Krieg durch das japanische Militär von massiver sexualisierter Gewalt betroffen waren. Während in der Ukraine Vergewaltigungen als Kriegswaffe genutzt werden, im Iran Frauen, die für ihre Rechte einstehen, gefoltert und ermordet werden –während solchen Zeiten entscheidet die Leitung der Universität Kassel sich ein Mahnmal gegen sexualisierte Gewalt, ein Denkmal für die Betroffenen solcher Gräueltaten, abzureißen. Wir verurteilen dieses Vorgehen aufs Tiefste, ein so wichtiges Denkmal kurz nach dem feministischen Kampftag abzureißen. Die Uni Kassel verfolgt offensichtlich einen Feminismus der prestigeträchtigen Veranstaltungen statt gelebter Solidarität.“

„Der Korea Verband setzt sich seit Jahren dafür ein die Geschichte der Trostfrauen zu erzählen. Wir bedanken uns für diese wichtige Arbeit und hier geht es vor allem um eine gesellschaftliche Sichtbarkeit der Problematik. Nur wenn wir über sexualisierte Gewalt als Kriegsverbrechen reden und den Betroffenen zuhören, können wir aus der Geschichte lernen.

Die Statue ist ein Zeichen der Stärke von betroffenen Frauen, ein Zeichen der Solidarität unter Betroffenen, ein Zeichen des Friedens. Dieses Zeichen wollen wir in der Stadt setzen und werden uns für einen Erhalt des politischen Kunstwerks der Friedensstatue einsetzen, ob auf dem Campus oder an einem alternativen Ort in der Stadt.“, ergänzt Stephanie Schury, kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion der Stadt Kassel.

Ali Timtik, Linksfraktion der Stadt Kassel mahnt an: „Die Statue wurde im Garten des Studierendenhauses aufgebaut. Wir fragen uns, warum die Universitätsleitung hier unbedingt entscheiden möchte, was für ein Denkmal oder Kunstwerk hier aufgebaut wird. Entweder schafft die Universität studentische Freiräume und lässt sie diese frei verwalten oder sie geben zu, dass sie auch hier eine Selbstverwaltung nur in der eigenen Komfortzone zulassen. Wir fordern eine echte studentische Selbstverwaltung, und dass die Leitung der Universität aufhört studentische Freiräume einzuschränken und über diese zu Bestimmen. Wir unterstützen den offenen Brief der Initiative zum Erhalt der Statue und rufen alle dazu auf die Petition zu unterstützen. #Nujinbleibt: die Petition kann unterstützt werden unter. www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-friedensstatue-nujin-in-kassel.

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