Kommentar: Bleibt Geselle SPD-Kandidat?
Genau einen Monat ist es nun her, dass sich Oberbürgermeister Christian Geselle in einem offenen Brief an die Mitglieder der SPD gewandt hat.
Genau einen Monat ist es nun her, dass sich Oberbürgermeister Christian Geselle, wie man ihn kennt mit klaren Worten, in einem offenen Brief an die Mitglieder der SPD gewandt hat.
Dieser Brief machte das Ausmaß der Zerrüttung innerhalb der Kasseler SPD offenkundig. Geselle schrieb: „Es kann und wird keinen gemeinsamen Weg in der Zukunft mehr geben.“ Gemeinsam bedeutet hier in erster Linie Geselle und Parteivorsitzender Dr. Ron-Hendrik Hechelmann, dessen Rücktritt er gefordert hat.
Jetzt, vier Wochen später, lädt Hechelmann die SPD zur Wahlkreiskonferenz am 12. Oktober ein. In der Einladung zu lesen: „Der Kandidat für die Kasseler Sozialdemokraten ist weiterhin Geselle“. Moment mal, da kann doch etwas nicht stimmen! Oder gibt es doch einen gemeinsamen Weg, obwohl Geselles Forderungen bisher ohne Konsequenz blieben? Knickt Geselle nun etwa ein und tritt trotz allem für die SPD an? Oder folgen auf seine klaren Worte auch Taten?
Die Wähler dürfen gespannt sein. Eins steht jedoch fest: Ihnen wird es gerade nicht einfach gemacht, sich in diesem Hickhack schon heute für einen Kandidaten zu entscheiden. Zumal da noch neue Namen ins Spiel kommen könnten, sofern Geselle wirklich zu seinen Worten steht und entweder parteiunabhängig oder aber gar nicht antritt.
Wie steht es eigentlich um die Frauen in der SPD? Wenn ein Name wie Ilona Friedrich oder Susanne Selbert die Oberbürgermeisterkandidaten ergänzen würde, hätte die SPD auch bei der kommenden Wahl alles andere als nur einen Zählkandidaten.