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Theater, Museen, Oper - die Kultur hat es wie viele andere Bereiche gerade nicht leicht. Ein Projekt der Brüder Grimm Festiva e.V und Goethes PostamD e.V. bringen Kultur ins Wohnzimmer - mit den Märchen der Brüder Grimm.
Kassel. Jetzt so ein schöner Tag am Strand, das wäre doch was. Das dachte sich auch Künstlerin Katharina Martin, die sich gerade mit „Ingo Flamingo“ auf den Weg zum Meer gemacht hatte, als sie plötzlich in einem Koffer auf der Bühne im Goethes PostamD stand, vor ihr „Simsala Dimm“, mit ihren langen bunten Haaren und sie bat, ihr das Märchen Rumpelstilzchen vorzulesen.
Ähnlich aus dem Alltag wurden auch schon andere Künstlerinnen und Künstler gerissen: Beim Projekt „77 auf einen Streich“ vom Brüder Grimm Festival e.V. und dem Kulturverein Goethes PostamD e.V., lesen Kasseler Künstlerinnen und Künstler zusammen mit der erfundenen Märchenfigur Simsala Dimm die Geschichten der Brüder Grimm. Zu sehen gibt es das jeden Mittwoch ab 18 Uhr im Offenen Kanal Kassel.
Die erste Folge finden Sie auch auf dem Youtube-Kanal des Brüder Grimm Festival
Die Idee dazu entstand vor dem Fernseher, bei einem Spiel der MT Melsungen. „Als ich Finn Lemke gesehen habe dachte ich, wenn dieser riesige Handballspieler ein altes Märchen der Brüder Grimm lesen würde und man das gut präsentiert - das hätte doch etwas!“, sagt Peter Zypries vom Kulturverein Goethes PostamD. Noch wurde zwar keine Folge mit Finn Lemke gedreht - aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Die Ursprungsidee entwickelte sich weiter, Künstler*innen aus Kassel wurden angefragt und weil Märchenfan Simsala Dimm, gespielt von Jessica Krüger, natürlich nichts dagegen hatte und die Märchen der Brüder Grimm so liebt, ging es auf die Bühne und es wurde gedreht.
„Wir konnten ja hier wegen der Corona-Pandemie in den letzten Monaten nur wenig machen“, sagt Peter Zypries. Der gemeinnützige Verein Goethes PostamD e.V. war im Oktober letzten Jahres in die Räumlichkeiten des ehemaligen Palais Hopp in der Goethestraße gezogen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunst und Kultur in Kassel zu fördern.
Das Projekt wird von Kassel Marketing, der Deutschen Märchenstraße und der Sparda Bank unterstützt. Allein die Sparda Bank spendete 4.500 Euro für das Projekt, das Künstlerinnen und Künstler aus Kassel durch die Corona-Zeit helfen soll. Das Staatstheater Kassel und das Theater im Centrum (TIC) haben zudem mit Requisiten ausgeholfen.
Wie viele Folgen es mit Simsala Dimm am Ende geben wird, ist noch nicht ganz klar. „Über 200 Künstler zu finden, die die Märchen der Brüder Grimm lesen, wird sicher schwierig, 77 Folgen könnten es aber schon werden - so lautet ja auch der Titel“, sagt Peter Zypries. Bislang sind 15 Folgen mehr oder weniger im Kasten, jede Woche gibt es ein neues Märchen mit Simala Dimm und einem prominenten Gast aus der Kasseler Kulturszene zu sehen.
Die ersten Termine
Folge 1: mit Simsala Dimm - Jessica Krüger, Premiere am 20. Januar, 18 Uhr. Wiederholungen gibt es immer samstags und sonntags, 16 Uhr
Folge 2: mit Jäger - Claudius Freyer, 27.Januar um 18 Uhr
Folge 3: mit Großmutter - Annabelle Mierzwa, 3. Februar um 18 Uhr
Folge 4: mit Herr Müller und seiner Gitarre 10. Februar um 18 Uhr