
Eine Dame, die heut noch so oft es die Zeit zulässt, mit ihren Freunden und Bekannten fährt, ist Anne Walther. Die Kasselerin ist nicht nur leidenschaftliche Mofafahrer und-schrauberin, sondern auch die Präsidentin der Mofafreunde Nordhessen (MFNH).
Kassel. Unsere Geschichte „Das Mofa stirbt aus: Erinnerungen der Nordhessen gesucht“, stieß auf große Resonanz. Viele Leser schickten uns Fotos und berichteten von ihren damaligen Mofazeiten.
Eine Dame, die heut noch so oft es die Zeit zulässt, mit ihren Freunden und Bekannten fährt, ist Anne Walther. Die Kasselerin ist nicht nur leidenschaftliche Mofafahrer und-schrauberin, sondern auch die Präsidentin der Mofafreunde Nordhessen (MFNH). Während andere Frauen lieber von Pferden träumen und sich Handtaschen kaufen, genießt sie lieber die 25 Stundenkilometer Freiheit. Angefangen hat alles, als Anne vor ihrer Garage an ihren Mofas schraubte. Regelmäßig kamen Leute vorbei, blieben stehen und schwelgten in Erinnerungen. Daraus entstand die Idee, die Interessengemeinschaft zu gründen. Im September 2011 rief die Filmemacherin mit Freunden die Mofafreunde Nordhessen ins Leben.
Die Interessengemeinschaft besteht aus Mofa-Fahrern aus ganz Nordhessen. Auch wenn augenscheinlich Mofas aus der Mode gekommen sind, sieht Anne einen klaren Trend in der Altersgruppe ab 25 Jahren, den Charme der Siebziger Jahre zurück auf die Strasse zu bringen. „Legendäre, motorisierte Zweiräder wie die Hercules Prima 5N, Mobylette, Vespa Ciao und Zündapp ZR20 erleben als Symbol der jugendlichen Freiheit ein Comeback“, sagt Anne Walther. Bei den Mofafreunden haben Mofafahrer die Möglichkeit, gemeinsam mit Fremden oder Freunden und einer Portion Selbstironie in vergangenen Jugendzeiten zu schwelgen. „Die Suche nach der großen Freiheit im Teenegeralter kann wiedererlebt werden. Das Einatmen des Zweitaktrauchs und die verschmierten Ölhände zeigen die wahre Liebe“, so Walther. Der nicht eingetragene Verein hat derzeit 92 Mitglieder, die sich gelegentlich zu Ausfahrten treffen. „Bei uns Mofafreunden geht es in erster Linie um Austausch und Spaß“, sagt die Mofa-Liebhaberin. Vielleicht liegt die wiederentdeckte Mofa-Leidenschaft am allgemeinen Retrotrend und an der Einfachheit. Jeder Laie bekommt ein Mofa zum Laufen – ohne viel von der Technik zu verstehen. Ein beherzter Tritt reicht meist“, berichtet Anne. Eins hat sich allerdings beim Mofa fahren im Lauf der Zeit verändert: „War früher Frisieren der Mofas In, steht heute die Originalität und das entschleunigte Fahren im Vordergrund.“ Für Interessierte: Bei Facebook gibt es die Seite Mofafreunde Nordhessen.
Sehen Sie hier die Bilder, die uns Leser aus Ihrer Mofazeit zugeschickt haben.