Angefangen hat seine handballerische Laufbahn als Siebenjähriger in einer Schul-AG in Duisburg. Über seine ersten Vereine TV Altenrade und TV Jahn Hiesfeld empfahl er sich für die Niederrhein-Auswahl. Darüber wiederum geriet Beekmann ins Blickfeld des Deutschen Handballbundes, wo ihn die Auswahltrainer Jochen Beppler und Erik Wudtke (ehemals Kapitän des MT Aufstiegsteams in die 1. Liga, aktueller Co-Trainer der Männer-Nationalmannschaft) weiter förderten. In 2018 kam er nach Melsungen, zog in die Sportler-WG des Vereinsnachwuchses ein. Schon ein Jahr später errang er mit den MT-Talents die Deutsche B-Jugendmeisterschaft. Derzeit spielt er in der MT-Zweiten aussichtsreich um den Aufstieg in die 3. Liga, trainiert aber seit der letzten Saison hauptsächlich mit den Bundesligaprofis. In deren Aufgebot stand er seitdem genau 14 mal und hatte auch schon diverse Auftritte auf dem Spielfeld.
“Ich bin toll aufgenommen worden, das Team stand von Anfang an hinter mir und hat mich immer bestärkt”, erinnert sich Beekmann auf seinen Einstieg. Angesprochen auf seinen künftigen Positionskollegen David Mandic, weiß er natürlich um dessen sportliches Kaliber: “Von ihm werde ich sehr viel lernen können. Ich hoffe, einige Einsatzzeiten zu bekommen und damit die Chance, mich beweisen zu können”, blickt der 19-Jährige auf die kommende Saison. Ohnehin liegt sein Fokus zunächst voll auf dem Profihandball. Sein Fachabitur an der Melsunger Radko-Stöckl-Schule hat er im vergangenen Jahr abgelegt, er will mittelfristig eventuell Sportmanagement studieren. “Aber erst einmal will ich im Profihandball richtig ankommen”.
Rechtsaußen Dmitri Ignatow kehrt sportlich gereift zurück
Das ist seinem künftigen Pendant auf der rechten Angriffsseite schon ganz gut gelungen. Dimitri Ignatow ist gut drei Jahre älter als Ben Beekmann und verfügt deshalb schon über etwas mehr Erfahrung. Die rührt nicht nur aus seinen ersten beiden Bundesligajahren bei der MT Melsungen in den Saisons 2018/19 und 2019/20, sondern auch aus seinem “Auswärtspraktikum” beim TuSEM Essen. Mit dem traditionsreichen Ruhrgebiets-Club spielte er anschließend für ein Jahr im Oberhaus und aktuell in Liga Zwei.
Dimitri Ignatow ist ein Kind der Region, erlernte sein Handball-Einmaleins bei der TSG Dittershausen, kam dann über Eintracht Baunatal in 2017 zur MT Melsungen, spielte hier in der A-Jugend-Bundesliga und reifte während dieser Zeit weiter zum DHB-Auswahlspieler. Seinen bislang stärksten internationalen Auftritt hatte er bei der U21-Weltemeisterschaft 2019 in Spanien, wo er mit 36 Treffern in sieben Spielen zu den erfolgreichsten Schützen des Turniers avancierte. Einer seiner DHB-Trainer war übrigens Christian Schwarzer, Weltmeister von 2007.
Bei der MT sollte sich Dimitri Ignatow ab 2017 eigentlich erste Sporen im Aktivenbereich verdienen und zunächst in der Zweiten Mannschaft auflaufen. Die aber war gerade aus der Oberliga abgestiegen und bot damit kein ausreichendes sportliches Niveau. Das wiederum ermöglichte ihm die MT in der Saison 2017/18 per Zweifachspielrecht beim Zweitligisten Eintracht Hildesheim. Es folgten anschließend zwei Jahre bei der MT in der HBL, wobei die Spielanteile des flinken Schlitzohrs auf der rechten Außenbahn hinter Tobias Reichmann noch recht überschaubar waren. “Insofern war der Wechsel zum TuSEM für mich ein richtiger und lohnenswerter Schritt. Die vielen Einsatzzeiten auf dem Feld bringen mich wirklich weiter. Ich fühle mich hier sehr wohl, habe mich in dieser Zeit nicht nur spielerisch, sondern auch persönlich weiterentwickeln können. Zum Abschied würde ich natürlich gern den Aufstieg in die 1. Liga schaffen”, verrät der 23-Jährige.
“Allerdings”, so Ignatow weiter, “freue ich mich auch sehr darauf, im Sommer nach Melsungen zurückkehren zu dürfen. Hier gibt es mit Roberto Garcia Parrondo einen tollen Trainer und viele gute Spieler. Was meine Position angeht: Ich habe gehört, dass Timo Kastening ein wirklich cooler Typ ist und ich glaube, dass wir uns sehr gut verstehen und ergänzen werden”.
Dimitri Ignatow wird also spätestens im Juli seinen Lebensmittelpunkt wieder in Nordhessen haben. Wo genau, weiß er aber noch nicht. “Meine Freundin und ich werden uns in den nächsten Monaten Wohnungen in Kassel anschauen”, augenzwinkernd fügt er hinzu: “Neu eingewöhnen müssen wir uns ja in der Region nicht”.
Julian Fuchs dicht dran am Profiteam
Ganz dicht dran am MT-Profiteam ist außerdem Julian Fuchs. Der 20-jährige trainiert seit zwei Jahren regelmäßig mit dem Bundesligakader und hatte bislang 12 Kurzeinsätze auf Rechtsaußen. Aktuell spielt er in der Oberligamannschaft und hofft, mit ihr den Aufstieg in die Dritte Liga zu schaffen. Das Potenzial des Linkshänders für höhere Aufgaben ist eindeutig vorhanden, er selbst weiß aber, dass der Sprung nach ganz oben nicht programmierbar und die Konkurrenz auf seiner Position nicht zu übersehen ist: “In unserer Sportart kann in kurzer Zeit so viel passieren, da ist es besser, von Saison zu Saison zu schauen”. Was seiner Motivation jedoch keinen Abbruch tut. Er hat zwar gerade in Kassel ein Studium der Wirtschaftswissenschaften begonnen und sagt: “Plan A ist eindeutig Profihandball, aber ich möchte mir auch eine Alternative offenhalten”.