Hundehalter meldet sich nicht bei verletzter Frau
Ungeachtet dessen, dass Brigitte Gronau unter Schock stand und stark blutete, fiel ihr ein, die Kontaktdaten des Hundehalters zu erfragen. „Da ich nicht in der Lage war, die Daten zu notieren und zu dem Zeitpunkt sonst auch niemand in der Nähe war, der hätte helfen können, bat ich den jungen Mann, meine Adresse und Telefonnummer aufzunehmen und mich anzurufen“, betont die Seniorin. Doch vergebens, der Halter des frei laufenden Hundes hat sich bis heute nicht bei Brigitte Gronau gemeldet, um sich etwa nach ihrer oder der Gesundheit des verletzten Parson Russel Terriers zu erkundigen. Die Hundehalterin habe inzwischen jedoch in Erfahrung bringen können, dass ihr bekannte Hundebesitzer, die ebenfalls rund um das Naturschutzgebiet mit ihren Vierbeinern unterwegs sind, ähnliche Erfahrungen mit frei laufenden Hunden gemacht hätten.
Den Vorfall hat Brigitte Gronau dem Ordnungsamt der Stadt Kassel gemeldet, aber da sie gezwungen war, Rudi direkt vom Tierarzt versorgen zu lassen und selbst mehrfach eine Handchirurgin aufsuchte, appelliert die Hundehalterin nun: „Es wäre mir sehr wichtig, wenn sich weitere Betroffene, denen dieser Hund und sein Halter bekannt vorkommen, beim Ordnungsamt melden und vor allem, dass sich besagter Halter mit mir in Verbindung setzt! Schließlich seien ja auch Kosten entstanden. Brigitte Gronaus Finger etwa musste zwei Wochen lang geschient werden und so, wie es bislang aussieht, steht ihr auch noch ein Operationstermin bevor. Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb die Kasselerin den Vorfall öffentlich machen möchte. „Ich denke, in Kassel gibt es genügend Wiesen und ausgewiesene Plätze, auf denen Hunde frei spielen können. Deswegen verstehe ich nicht, wieso man das im Bereich einer Straßenbahnhaltestelle so handhaben muss“, erklärt Brigitte Gronau und ergänzt: „Was mich im Nachhinein besonders schockt, ist nämlich die Tatsache, dass sich wenige Meter vom Platz der Beißattacke entfernt ein Kinderspielplatz befindet und es ist nicht auszudenken, wenn durch die Sorglosigkeit solcher Hundehalter noch ein schlimmeres Unglück passiert und nächstes Mal vielleicht ein Kind gebissen wird.“