Oberbürgermeisterwahl: Dr. Isabel Carqueville will für SPD ins Rennen gehen

Kassel Die Gewerkschafterin Dr. Isabel Carqueville will als Oberbürgermeisterkandidatin für die SPD Kassel ins Rennen gehen. Das gab die 38-Jährige am Mittwochabend während einer Sitzung des SPD-Unterbezirksausschusses bekannt. Damit steht fest, dass aus der Kasseler SPD mindestens eine Kandidatin ihren Hut in den Ring wirft. Der amtierende Oberbürgermeister hatte seine persönliche SPD-Nominierung am Mittwoch aufgekündigt. Offiziell wählt die SPD Kassel ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin auf einem Wahlparteitag im Oktober.
„Ich biete meine Kandidatur an für einen Wahlkampf, der unsere sozialdemokratischen Inhalte nach vorne stellt“, sagte Carqueville in ihrer Rede. Ihre Schwerpunkte seien Arbeit und Bildung, so Carqueville, die hauptberuflich beim hessischen Landesverband der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) arbeitet. Dort ist sie Referentin für Sozialpädagogik sowie Weiterbildung und pendelt, wie sie sagt, zwischen Kassel, Frankfurt und dem Landtag in Wiesbaden.
Der Parteivorsitzende Dr. Ron-Hendrik Hechelmann hatte die promovierte Erziehungswissenschaftlerin auf ihren Wunsch hin der SPD am Mittwochabend vorgestellt. „Tatsächlich hatte ich sie selbst einmal kurz angerufen und eine Absage erhalten, bevor sie von sich aus auf uns zukam“, sagte Hechelmann. Und Carqueville fügte hinzu: „Ich fordere ja selbst, dass fähige Frauen und Mütter mehr in verantwortliche Positionen kommen. Deshalb entschied ich mich, der Partei meine Kandidatur anzubieten, sollte der Oberbürgermeister mit uns brechen.“
Und das tat er. Am Mittwoch erhielten die Kasseler SPD-Mitglieder einen Brief des amtierenden Kasseler Oberbürgermeisters. Darin kündigte er seine Nominierung als SPD-Kandidat auf.
Carqueville konnte bereits in der Kommunalpolitik Erfahrung sammeln. 2017 erkämpfte die zweifache Mutter sich als Fasanenhofer SPD-Stadtteilkandidatin einen Platz in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung. Ein beruflicher Wechsel zwang sie dann, ihr Mandat nach etwas mehr als einem Jahr niederzulegen. „Wenn ich etwas mache, dann richtig. Die Abendtermine aus Gewerkschaft und Rathaus erforderten eine 8-Tage-Woche von mir, plus Familie. Das ging auf Dauer natürlich nicht.“ Davor war Carqueville zwei Jahre lang Referentin für das Zukunftsforum Lehrer:innenbildung beim GEW-Bundesvorstand in Frankfurt. „Bis zum Wahlparteitag will ich mich den SPD-Ortsvereinen in Kassel nun persönlich vorstellen. Dort will ich mit den Genossinnen und Genossen darüber reden, welche inhaltlichen Schwerpunkte sie sich von unserem Wahlkampf wünschen“, sagte Carqueville.